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20.08.2021 Allgemein

Was­ser­stoff wird als DIE Lö­sung der Zu­kunft gehypt 

Symbolbild Autos stehen im Stau

Ist das realistisch?

Das Ende der fossilen Kraftstoffe ist beschlossen worden. Alle Energien müssen in Zukunft erneuerbar sein.

Das Prinzip der Brennstoffzelle kennen wir seit 200 Jahren, Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O) werden zusammengeführt und verbinden sich zu Wasser, dabei wird emissionslos Strom erzeugt.

Der einzige Haken daran: Wasserstoff wird weltweit zu 95 % aus und mit fossiler Energie gewonnen, einzig grüner Wasserstoff wird zu 100 % aus erneuerbarer Energie erzeugt. Es gibt leider erst wenige Produktionsstätten, sogenannte Elektrolyseure, und kaum Infrastruktur, ein flächendeckender Ausbau ist in den nächsten 10 Jahren nicht in Sicht. Man muss sich das ähnlich vorstellen wie die Errichtung eines ganzen neuen Autobahnnetzes. Ob die  vorhandenen Erdgasleitungen geeignet sind, wird erst getestet.

Bei großen Fahrzeugen, Containerschiffen oder Flugzeugen, ist die Brennstoffzelle überlegen, Batterien für Großfahrzeuge würden mehrere Tonnen wiegen. Bei Personenautos ist der Elektroantrieb wirtschaftlicher als die Brennstoffzelle.

Auch an synthetischen Treibstoffen, e-fuels, wird geforscht. Diese werden aus Wasserstoff und CO2 erzeugt und können in herkömmlichen Benzinmotoren verwendet werden, erreichen aber bei weitem nicht die Effizienz der Elektroautos. 9 kg Wasser für 1 kg Wasserstoff ergibt den Energiegehalt von 2,75 kg Benzin.

Bei der Errichtung der Elektrolyseure müssen geeignete Standorte gefunden werden, es geht schließlich um die kostbare Ressource Wasser und die Trinkwasserversorgung darf nicht gefährdet werden.

Sinnvoll scheint es derzeit, mit Überschussstrom Wasserstoff zu erzeugen und zu speichern oder Wasserstoff dem Erdgas beizumischen. Auf jeden Fall sind Batterie und Brennstoffzelle komplementäre Techniken, wir brauchen beide und keine davon alleine ist die Lösung der Zukunft.

Aloisia Altmanninger
Aloisia Altmanninger

Fraktionsobfrau, Obfrau des
Prüfungsausschuss, Mitglied im Infrastrukturauschauss

[email protected]
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