Regie: Uli Decker
„Es gibt nur sehr wenige Filme, die klüger, witziger und vielfältiger über geschlechtliche Diversität nachdenken als dieser. Wenn überhaupt.“ - epd – film
Die kleine Uli träumt von einem abenteuerlichen Leben als Pirat, Indianerhäuptling oder Papst. Mit ihrer hartnäckigen Weigerung, sich den gängigen Rollenstereotypen zu unterwerfen, wird sie sogar in ihrer eigenen Familie zur Außenseiterin. Jahre nach dem Tod ihres Vaters bekommt sie von der Mutter seine „geheime“ Kiste als Erbe ausgehändigt. Der Inhalt: hochhackige Schuhe, künstliche Fingernägel, Schminke, eine Echthaarperücke. Schlagartig sieht Uli ihre eigene Familie, den Vater, sich selbst und die Gesellschaft, in der sie aufwuchs, mit neuen Augen. Eine wahre Geschichte über Familiengeheimnisse, Geschlechterfragen und die Wirrungen der Liebe – erzählt als tragikomische Achterbahnfahrt durch animierte und dokumentarische Bilderwelten.
Jeder weiß, wie wichtig Moden, Stile und Ausdrucksformen der jeweiligen Kleidung sind. Hier geht es um mehr. Decker zeigt auf ungeheuer leichte und immer wieder humorvolle Weise, wie variantenreich sexuelle Identität sein kann, die sich noch nie auf das binäre Modell Mann/Frau beschränken ließ. Sie zeigt die vielen Möglichkeiten von Graustufen auf und hilft damit, einen Weg hinauszufinden aus jenem Schwarz-Weiß-Denken, das die Welt ihres Vaters noch bestimmte. - epd–film
Filmfestival Max Ophüls Preis: Bester Dokumentarfilm, Publikumspreis Dokumentarfilm
Achtung Berlin Filmfestival: Bester Dokumentarfilm, Preis der ökumenischen Jury
Monika Decker (80), Frau des Protagonisten und Mutter der Regisseurin, und Dr. Annegret Schmidjell (Germanistin und Kommunikationswissenschafterin) werden aus Murnau am Staffelsee (Bayern) anreisen, dem Ort, wo die Familie Decker lebte, und für ein Gespräch zur Verfügung stehen.