WALD - Wir alle leben davon
oder Wald im Wandel
„Wald“ – nur ganz wenige Menschen haben keine direkten, sinnlichen Erfahrungen oder inneren Bilder von diesem, unsere Umwelt prägenden Lebensraum. Der Begriff steht für einen Raum von archetypischen Assoziationen, für Ökosystem, Wirtschaftsfaktor, Spiel- und Erholungsort. Er umfasst eine Vielfalt an Vegetationsformen, die im Wesentlichen von Bäumen und mehrjährigen Sträuchern geprägt sind.
Durch seine flächenmäßige Ausdehnung ist der Wald, als Bestandteil der belebten Natur, ein Element, das viele Landschaften prägt. Dazu zählen weitgehend unberührte, natürliche Waldökosysteme, aber auch Wälder mit hoher Nutzungsintensität bis hin zu Wäldern, die über große Zeiträume hinweg als Teil einer Kulturlandschaft genutzt werden. (Schmithüsen, 2001, S. 16 ff)
Der österreichische Wald
In der Liste der waldreichsten Länder Europas steht Österreich nach Finnland und Schweden auf Platz 3. Rund 48% der Staatsfläche sind mit Wald bedeckt. Wald bestimmt somit ganz wesentlich das Landschaftsbild. Den höchsten Anteil weisen die Bundesländer Steiermark und Kärnten auf, wo jeweils mehr als 60% bewaldet sind. Doch selbst im Ballungszentrum Wien findet sich noch ein Waldanteil von 23% der Landesfläche. Insgesamt zeigt sich, dass in Österreich mehr Wald nachwächst als entnommen wird. In den letzten zehn Jahren waren dies durchschnittlich um 3.400 Hektar Mehrzuwachs pro Jahr. Die Gesamtwaldfläche beträgt dadurch erstmals über vier Millionen Hektar.
Laut österreichischem Forstgesetz 1975 hat die nachhaltige Bewirtschaftung folgende Waldfunktionen zu erhalten:
- Schutzfunktion
- Nutzfunktion
- Erholungsfunktion
- Wohlfahrtswirkung
Diese vier Funktionen werden in den folgenden Ausgaben der Brennnessel näher betrachtet und mit den aktuellen Herausforderungen von Biodiversitäts- und Klimakrise in Bezug gebracht.