Sozialfreundliches und nachhaltiges Wohnen – geht das?
Eines der größten Themen unter den jungen Erwachsenen heißt im Moment: Wohnen.
Die steigenden Preise lassen die Aussichten auf ein Eigentum schwinden und mit der Klimakrise im Nacken stellt sich die Frage, ob es denn überhaupt noch zu rechtfertigen sei, jetzt ein Haus zu bauen. Schließlich spielen dabei die Faktoren Bodenversiegelung, Ressourcenverbrauch und natürlich auch die CO2-Emission eine große Rolle.
Aber wie soll denn nun Wohnen in Zukunft aussehen?
Sieht man sich vor allem die ländlichen Gemeinden an, dann überwiegen in diesen die Einfamilienhaus-Siedlungen nach wie vor. Während geförderter Grund zur Verfügung gestellt und umgewidmet wird, was das Zeug hält, sieht es bei alternativen Wohnprojekten und damit auch bei Wohnraum auf weniger Platz und mit mehr geteilten Mehrzweckräumen in Gemeinden recht schlecht aus.
Wir als Grüne Jugend betrachten die derzeitigen Entwicklungen kritisch.
Nicht nur werden oft Grundstücke aufgeschlossen, die sich viel zu weit von bestehender Infrastruktur wie Freizeitangeboten und Zugang zu Öffentlichen Verkehrsmitteln befinden, durch das Aufschließen dieser Grundstücke wird natürlich auch die Bodenversiegelung weiter vorangetrieben.
Für uns ist klar, dass es in Zukunft bessere und vor allem attraktivere Alternativen geben muss, wenn zum einen verhindert werden soll, dass die junge Bevölkerung wegzieht und damit auch das Vereinsleben beeinträchtigt wird und zum anderen ein uferloser Wohnbau und die damit einhergehende CO2-Emission sowie Bodenverbrauch gestoppt werden sollen.
Konkret sehen wir in folgenden Ideen einen Mehrwert:
1. Generationsübergreifendes Wohnen oder auch „der Ausbau“: Generationsübergreifendes Wohnen, und damit auch der Aus- und Umbau von bestehenden Einfamilienhäusern kann seitens der Gemeinde gefördert werden, indem beispielsweise veraltete Bebauungspläne aufgehoben werden und indem seitens der Gemeinde ein:e Architekt:in zur notwendigen Expertise herangezogen wird und für Interessierte eine von der Gemeinde finanzierte Beratungseinheit angeboten wird.
2. Gemeindeeigene Wohnprojekte:
Mit den Finanzen ist es in jeder Gemeinde so eine Sache, und die meisten können und wollen sich die Umsetzung von gemeindeeigenen Wohnprojekten nicht leisten. Deshalb wäre es wichtig mit potentiellen Bauträger:innen ins Gespräch zu kommen und die Schaffung von alternativen Wohnprojekten zu diskutieren. Dabei soll vor allem darauf geachtet werden, dass Grundriss und Design der Wohneinheiten familienfreundlich sind, und auch für jene ansprechend sind, die in einem Einfamilienhaus groß geworden sind. Durch versetzte Bauten kann Privatsphäre geschaffen werden und ein leichter Zugang zu gemeinsam genutzten Mehrzweckräumen, wie zum Beispiel Kellerräume, ein Fitnessraum, Trocknerraum, Ski- oder Radstall oder auch ein Mehrzweckraum, der für kleine Feierlichkeiten genutzt werden kann, sorgt für die optimale Nutzung der verwendeten Ressourcen.
Wir sind der Überzeugung, dass solche Wohnprojekte in Zukunft gelingen können, auch in den ländlichen Gegenden, aber dass es ohne Initiativen und Engagement seitens der Gemeinden fast unmöglich wird, diese Zukunft des Wohnens zu erreichen.