Strafaltersenkung senkt nicht Jugendkriminalität
Warum hört Schwarz-Blau nicht endlich auf die Expert:innen, die diese Senkung glatt ablehnen, weil sie nichts bringt
„Die Strafmündigkeit zu senken, wird die Jugendkriminalität weder stoppen noch verringern. Auch wenn man es noch so oft fordert. Sonst würden all die Expert:innen die sich intensiv mit dieser Materie beschäftigen und tagtäglich damit zu tun haben, die Senkung unterstützen. Aber das tun sie nicht. Weil diese im besten Fall nichts bringt und im schlimmeren Fall jugendliche Täter-Karrieren nur befeuert. Jugendkriminalität nimmt zu. Richtig. Eine Senkung des Strafalters auf 12 Jahre taugt vielleicht für die rasche Schlagzeile aber sicher nicht dazu, dieses durchaus gravierende Problem ernsthaft in dem Griff zu bekommen“, reagiert die Grüne Jugendsprecherin LAbg. Anne-Sophie Bauer auf die wiederholte Forderung von LR Dörfel.
Bauer verweist auf die breite Expert:innen-Front gegen diesen Schritt. Allen voran das Netzwerk Kriminalpolitik. Diesem gehören an die Richtervereinigung, der Österreichische Rechtsanwaltskammertag, die Vereinigung Österreichischer StrafverteidigerInnen, der Bewährungshilfeverein Neustart, die Verbrechensopferhilfe Weißer Ring sowie namhafte Strafrechtlerinnen und Strafrechtler. Auch im zuständigen Landtagsauschuss haben sich Expert:innen bei einem Hearing klar gegen diese Senkung ausgesprochen. Aber statt auf sie zu hören, hat Schwarz-Blau ihre populistische Forderung an den Bund durchgedrückt.
Dass es laut LR Dörfel nicht darum gehe, unter-14-Jährige einzusperren, soll der Forderung offensichtlich die Schärfe nehmen. „Dass wir handeln müssen, ist klar. Aber mit einer Senkung des Strafalters ist die Tür Richtung Knast zumindest geöffnet. Es geht auch ohne Senkung. Es ist in präventive und zielgerichtete Maßnahmen zu investieren. In unbelehrbaren Einzelfällen sind auch für Kinder Konsequenzen unumgänglich. Von einer Unterbringung in Einrichtungen, Ausgehsperren bis zur Schadensersatzpflicht für Eltern. Das ist mit Expert:innen genau zu erörtern“, betont Bauer.