Schuld am Stau (Niebelungenbrücke) sind die Radfahrer:innen
Für mich als Alltagsradler und Politiker ist es ist immer wieder spannend, wie unterschiedlich Bürger:innen, Politiker:innen und Medien das gleiche Thema bewerten und darstellen. Noch viel interessanter sind meist die Hintergründe. Womit wir (auch) beim lieben Geld angelangt sind:
Warum müssen wir Engerwitzdorfer Radfahrer:innen noch immer die sehr gefährliche Strecke auf der B125 nach Linz ohne Radweg bewältigen?
Weil wir sparen müssen, sagt der Hausverstand.
Aber wie kann es dann sein,
- dass der Halbanschluss der Mühlkreisautobahn um mehr als 27 Millionen Euro nur wenige hundert Meter neben einer vollwertigen Ausfahrt gebaut wird?
- dass ein fast neuer Kreisverkehr in Unterweitersdorf um über 16 Millionen Euro in eine vierspurige Kreuzung mit Ampel umgebaut wird?
- dass noch immer Autostau auf der Niebelungenbrücke (ja da ist sie wieder) ist? Wo doch, mit dem Versprechen von nie mehr Autostau, um knapp 1,2 Milliarden Euro eine neue Brücke in den Felsen gesprengt wurde? Übrigens können weder Fußgänger:innen noch Radfahrer:innen die neue Donau-brücke überqueren.
Politik ist nicht wie viele vermuten bloß BLA BLA!
Politik ist allem voran das Verteilen von Geld, von viel Geld, wie man an den Beispielen oben sieht. Faktisch wird aber von den derzeitigen Politikern oft etwas ganz anderes angekündigt (BLA BLA), als später umgesetzt bzw. finanziert wird.
Mit den derzeitigen politischen Mehrheiten werden Autos, Häuser, also Besitz geschützt, aber weder Lebewesen noch unser wertvoller Lebensraum, also unsere Gemeinde, unser Land und unser Planet. Klima- und Umweltschutz ist Menschen-, Tier- und Bodenschutz!
…und was hat das alles mit unserem Radweg nach Linz zu tun?
Sehr viel, denn Landes- und Bundesgesetzte schreiben vor, dass Bundesstraßen bzw. Autobahnen von Bund und Land bezahlt und erhalten werden müssen. Geh- oder Radwege in der Gemeinde müssen jedoch zur Gänze und ein überregionaler Radweg zu 40% von der Gemeinde bezahlt werden. Die Erhaltung trägt ebenfalls die Gemeinde!
Das würde das Budget auf Jahrzehnte schwerstens belasten. Falls sich eine Gemeinde den Bau eines Rad- oder Gehweges überhaupt leisten kann.
Für uns in Engerwitzdorf ist das in der derzeitigen Situation als Härteausgleichsgemeinde nicht einmal theoretisch denkbar.
…und es hat natürlich auch etwas mit der Niebelungenbrücke zu tun:
Denn hätten wir keinen FPÖ-Verkehrslandesrat in Oberösterreich, würden nicht die einen Verkehrsteilnehmenden gegen die anderen aufgehetzt und ausgespielt, sondern sichere Lösungen für alle gefunden und finanziert. Hätten wir mehr Politiker:innen, die Rad, Öffis und Auto als Verkehrsmittel nutzen, dann würden Verkehrslösungen offener und ehrlicher diskutiert und finanziert.
Für eine gutes und sicheres Miteinander im Verkehr brauchen wir keine medienwirksamen Ankündigungen und Veranstaltungen! Wir brauchen ehrliche und offene Diskussionen und zukunftsorientierte und sichere Lösungen für alle Verkehrsteilnehmenden!