Lehrkräftemangel: Rechnungshof betätigt Kritik
Bisherige Maßnahmen greifen zu kurz – Qualität des Unterrichts und Arbeitsbelastung verschärfen sich weiter.
„Der Lehrkräftemangel wird seit Jahren verschleppt. Dieser Rechnungshofbericht bestätigt schwarz auf weiß, dass der aktuelle Kurs gescheitert ist und er bestätigt auch unsere langjährige Kritik. Wir brauchen endlich nachhaltige Lösungen statt noch mehr Überstunden und Notverträge“, kommentiert der Grüne Bildungssprecher LAbg. Reinhard Ammer den aktuellen Bericht des Rechnungshofs zum Lehrerkräftemangel.
Dieser Bericht zum Lehrpersonaleinsatz zeigt deutlich, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen schlicht nicht ausreichen. Besonders alarmierend ist, dass immer mehr Überstunden, fachfremder Unterricht und Sonderverträge den Mangel notdürftig kaschieren, anstatt echte Lösungen zu schaffen. Gerade Oberösterreich ist bei der Zahl der Sonderverträge und dem fachfremden Unterricht besonders betroffen.
„Statt nachhaltiger Verbesserungen werden Lehrkräfte weiter überlastet, Unterrichtsqualität und Chancengleichheit geraten zunehmend unter Druck. Die Belastung wächst, viele Lehrer:innen sind am Limit – und für viele Kinder bedeutet das weniger Unterstützung und schlechtere Startchancen“, fasst Ammer die Folgen dieser unhaltbaren Situation zusammen.
Der Rechnungshof empfiehlt daher zurecht, dass fachfremder Unterricht reduziert und Sonderverträge restriktiver eingesetzt werden müssen. „Wir Grüne fordern seit langem, dass die Arbeitsbedingungen an den Schulen deutlich verbessert werden: Weniger Bürokratie, mehr Unterstützungspersonal und attraktive Rahmenbedingungen sind dringend nötig, damit der Beruf wieder für junge Menschen interessant wird und erfahrene Lehrkräfte bleiben. Es reicht nicht, ständig nur die Symptome zu verwalten“, betont Ammer.