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19.09.2022 Allgemein

Agro Pho­to­vol­taik in St. Peter

Agro Photovoltaik in St. Peter

In St.Peter am Hart wird aktuell unter Federführung der Munderfinger Firma „EWS“ eine Agrophotovoltaikanlage im Bereich des Umspannwerkes St.Peter geplant. Wir Grüne haben uns mit diesem Projekt näher auseinandergesetzt und die Betreiberfirma in den Energieausschuss der Gemeinde eingeladen, um dort erstmalig das Projekt vorzustellen. Weiters haben wir Punkte erarbeitet und den Projektwerbern mitgeteilt, die wir als Grundvoraussetzungen für solche Anlagen sehen.

Doch was ist überhaupt Agrophotovoltaik?

Agrophotovoltaik ist die Kopplung von Landwirtschaft und Stromproduktion aus Sonnenenergie. Hierbei werden auf einem Feld sowohl Nahrungsmittel als auch Strom produziert. Konkret werden Photovoltaikelemente auf einem Gestell in der Höhe von ca. 2 Metern über einem Feld montiert. Diese sind mit dem Sonnenstand schwenkbar und lassen sich auch so aufstellen, dass zwischen den Modulreihen auch noch ein Traktor fahren kann. Dadurch ist es möglich 80% der Fläche eines Feldes nach wie vor zur landwirtschaftlichen Produktion zu nutzen. 18%, also die Fläche direkt unter den einzelnen Modulen, wird zur Brachfläche und so zu einem wertvollen Biotop für Insekten und Pflanzen. Lediglich 2% der Fläche eines Feldes werden benötigt für die Säulen die die Anlage tragen.

Wir Grüne sind diesem Projekt gegenüber aufgeschlossen und wollen es aktiv begleiten, jedoch nur unter klaren Voraussetzungen und Bedingungen:

  • Agrophotovoltaik nur auf Flächen die wenig landwirtschaftlichen Ertrag bringen, die besten Böden müssen der Nahrungsmittelproduktion vorbehalten bleiben.
  • Bereits versiegelte Flächen in derartige Projekte integrieren, zum Beispiel Industriedächer mit Photovoltaik ausstatten.
  • Bürgerbeteiligung ermöglichen, etwa durch den Kauf von Anlagenanteilen.
  • Verpflichtende Landwirtschaftliche Nutzung der Fläche, etwa durch Tierhaltung oder Ackerbau.
  • Bürgerinformation, etwa durch einen Informationstag am Gemeindeamt, bei dem das Projekt vorgestellt wird.
  • Agrophotovoltaik vorrangig in Bereichen, in denen das Landschaftsbild durch Industrie oder ähnliches vorgeschädigt ist.

Im Angesicht der sich mittlerweile auch bei uns immer deutlicher zeigenden Folgen des Klimawandels liegt die ressourcenschonende und CO²-freie Produktion von Strom auf der Hand. Mit dem Krieg in der Ukraine und der dadurch entstandenen Gasknappheit, sowie der immensen Verteuerung von Strom aus fossilen Energiequellen, zeigt sich die Dringlichkeit zu Handeln umso mehr. Dabei darf aber unser Boden und unsere Landwirtschaft nicht übersehen werden.

Gabriele Scherrer
Gabriele Scherrer [email protected]
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