Ausbau Kinderbildung- und betreuung fortsetzen
„Es ist erfreulich, dass sich im Bildungsbereich personell etwas verbessert hat. Dennoch braucht es weiterhin echte Aufholarbeit, nicht Selbstzufriedenheit“, so Ammer.
Die jüngsten Ankündigungen im Bildungs- und Kinderbetreuungsbereich zeigen zwar Bewegung, lassen aber weiterhin zentrale Fragen unbeantwortet. Für den Grünen Bildungssprecher Reinhard Ammer ist klar: Wer Oberösterreich zum „Kinderland Nummer 1“ machen will, muss strukturell investieren und die tatsächlichen Herausforderungen anpacken – statt nur neue Überschriften zu produzieren.
Die leichte Zunahme bei den Krabbelstubenteilnahmen sei grundsätzlich ein positives Signal, so Ammer. Aber: „Noch immer sind nur 20 Prozent der Krabbelstuben ganztagstauglich – das ist viel zu wenig, wenn man berufstätige Eltern überall in Oberösterreich wirklich entlasten will. Dass der Anteil der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, die die tatsächliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglich (VIF-konform) sogar leicht zurückgeht, ist ein Warnsignal“, so Ammer.
Die Ankündigung, man sei „gerüstet“ für ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr, bewertet Ammer mit Skepsis: „Wer so etwas ernsthaft will, muss die nötige Infrastruktur – inklusive VIF-konformer Öffnungszeiten und genügend Personal – zuerst aufbauen, nicht nur versprechen.“
Zugleich begrüßen die Grünen einzelne angekündigte Schritte, etwa den geplanten Ausbau der Sprachförderung im Kindergarten. „Die Einführung einer mobilen Sprachberatung ab 1. September ist ein richtiger und wichtiger Schritt, den wir voll unterstützen. Entscheidend wird nun sein, dass die Personalsuche rasch gelingt und die vierte Säule der Sprachförderung gut in der Praxis ankommt“, so Ammer.
Abschließend fordert Ammer abermals eine landesweite Bedarfserhebung zur Kinderbetreuung, klare gesetzliche Grundlagen für Kinderschutzmaßnahmen und einen gezielten Ausbau von Personal und präventiven Angeboten. „Nur wer sich ein realistisches Bild der Lage macht und bereit ist, langfristig zu investieren, kann Kindern und Familien wirklich helfen“, so Ammer.