flower power
Biovielfalt für Gramastetten
Wir sind mit den aktuellen Krisen um uns herum beschäftigt und sollen uns nun auch noch um den Verlust der Artenvielfalt kümmern? Warum?
Biologische Vielfalt: Voraussetzung für einen effektiven Klimaschutz
Stellen wir uns einen artenarmen Wald voller Fichten ohne andere Baumarten vor. Der wird in kürzester Zeit vom Borkenkäfer dahingerafft. Es wird Jahre dauern, bis die Bäume wieder nachwachsen. In einem artenreichen Wald, in dem außer Fichten auch viele andere Laubbaumsorten und Nadelholzbäume wachsen, bleiben beim Borkenkäferbefall noch etliche Bäume stehen und können die kühlende und CO2-bindende Funktion des Waldes erhalten und damit das Klima schützen.
Ähnlich kann man das Gedankenexperiment auch für den Verlust an anderen Formen der biologischen Vielfalt (Biodiversität) durchführen – und hier ist mit Biodiversität neben der Artenvielfalt (also Pflanzen-, Tier-, Pilzarten usw.) auch die Vielfalt an Landschaftstypen (verschiedene Wiesen-, Wald-, Moortypen) und die Vielfalt an Genen gemeint.
Gramastetten – Pilotgemeinde
Auf Anregung der Grünen Fraktion Gramastettens ist Gramastetten erfolgreich zu einer von fünf Pilotgemeinden in ganz Österreich im EU-Projekt „INS.ACT – gemeinsam aktiv für die Insektenvielfalt“ geworden. Das im Projekt durch den Umweltdachverband erstellte Konzept für mehr Biodiversität wird mit Zustimmung des Gemeinderats umgesetzt: Auf Flächen der Mittelschule und der Volksschule Gramastetten wurden verschiedene heimische Blumen und Naschsträucher gesetzt, Tag-, Nachtfalter- und Bienenweidebeete und Blumenzwiebeln angepflanzt. Und auch auf den öffentlichen Flächen und Parkplätzen sorgt eine Pflegeumstellung zunehmend für mehr Insektenfreundlichkeit.
Auszeichnung Bienenfreundliche Gemeinde
Mit der Teilnahme am Projekt „Bienenfreundliche Gemeinde“ des Klima-/Bodenbündnis Oberösterreich, ebenfalls von der Grünen Fraktion Gramastettens angeregt, wurde ein großer Fortschritt in Sachen Biodiversität in Gramastetten erzielt und eine parteiübergreifende Arbeitsgruppe gegründet. Am 29.06.2023 zeichneten Umweltlandesrat Stefan Kaineder und Mag.a Gerlinde Larndorfer vom Klimabündnis Gramastetten als bienenfreundliche Gemeinde aus – unter anderem wegen des Verzichtes auf Pflanzenschutzmittel auf öffentlichen Grünflächen und das Engagement für mehr Insektenfreundlichkeit. Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung, zur Artenvielfaltserhaltung bzw. Vielfaltssteigerung auf Gemeindeflächen, bei landwirtschaftlichen und anderen Betrieben werden folgen.
Arbeitsgruppe „Flower Power - Biovielfalt für Gramastetten“
Viele Freiwillige engagieren sich: Sie haben den Marktplatz insektenfreundlich bepflanzt, Blühwiesensamen in Parkflächen und vor der Mittelschule eingesät, die Sportplatzwand begrünt und Neophyten (Nichtheimische Pflanzen, die die heimischen überwuchern) beseitigt. Wer gerne an der Planung für mehr Biovielfalt oder an Pflanz- und Sä-Aktionen teilnehmen will, kann sich beim Kontakt der Arbeitsgruppe über E-Mail: [email protected] melden.
Tun wir was für Biologische Vielfalt!
Jeder kann in seinem Garten oder auf dem Balkon insektenfreundliche Kräuter oder Sträucher pflanzen und „wilde Ecken“ stehen lassen, in denen sich Schmetterlingsraupen und Käfer entwickeln können. Oder haben Sie Spaß an einer Blumenwiese, die neben der Honigbiene auch viele heimische Wildbienen unterstützt? Dann können Sie sich im Wiesen-Workshop informieren:
Wiesenworkshop: „Wie lege ich eine Blumenwiese an?“
Am Freitag, den 01.09.2023 um 12.30 Uhr treffen wir uns beim Gemeindeamt, um zunächst einen kurzen theoretischer Input zu hören und diesen dann in die Praxis umzusetzen: Wir legen zusammen eine Wiese mit heimischem REWISA-zertifiziertem Saatgut an (REWISA=Regionale Wildpflanzen und Samen). Tipps aus der Erfahrung mit dem Anlegen von Wiesen in diesem Frühjahr ergänzen die Praxis. Die Blumenwiesensamen können beim Bauernmarkt käuflich am gleichen Tag erworben werden. Bringen Sie Werkzeug mit! Interessierte werden um
Anmeldung über E-Mail bis Mo., den 28.08.2023 gebeten:
