Skip to main content
18.05.2023 Allgemein

Die Buche - ein in­ter­essan­ter Baum!

Die Buche (Fagus Sylvatica)

Beim Wachsen braucht sie eine ausgeglichene Boden feuchte und nicht unbedingt volles Tageslicht. Wind verträgt die Buche sehr gut, reagiert aber empfindlich auf Spätfrost. Sie kann über 300 Jahre alt werden und dabei eine Höhe von zu 45m und einen Durchmesser von 170cm erreichen. Im Böhmerwald kommen die Buchen bis auf 1200 m Seehöhe vor.

Die silbergraue Rinde ist meist glatt – erst ältere Buchen bilden am unteren Stamm eine schwache Borke. Dadurch eigenen sich Buchen als Bruthöhlenbäume, da zum Beispiel der Marder nicht gut darauf klettern kann. Als nahrhafte Baumsamen mit 50% Ölgehalt dienen die dreikantigen Bucheckern als Nahrungsgrundlage vieler Tiere – insbesondere für Vögel, wie Kleiber, Grauspecht, Dohlen, Bergfinken, Ringel- und Hohltauben.

Bucheckern als Wintervorräte der Eichelhäher und Eichhörnchen werden nicht mehr alle gefunden und keimen im Frühjahr. Dadurch werden diese Tiere zu Waldgärtnern. Der Siebenschläfer passt sogar seine Vermehrung an die Blühzeiten der Buche an. In Mastjahren, also Jahren mit besonders vielen Blüten und damit später vielen Bucheckern, bekommen Siebenschläfer viele Junge. Auch für einige Fledermausarten hat die Buche Bedeutung. Das Große Mausohr jagt in den Buchenbeständen Laufkäfer, und der Große Abendsegler kann in vorherigen Spechthöhlen gut überwintern.

Besonders in früheren Zeiten hatte die Buche wichtige Funktionen für den Menschen. Das Gift der Bucheckern, das Fagin, wird durch Rösten abgebaut und so konnten Bucheckern bis in die Nachkriegszeit als Kaffee-Ersatz dienen. Bucheckernöl enthält kein Gift mehr und wurde zum Kochen verwendet. In die historischen Hutweidewälder mit Buchen und Eichen wurden die Hausschweine eingetrieben. Die Buchenholzasche diente zur Herstellung von Waschlauge, und Buchenholzteer verwendet man heute noch zur Behandlung von Geschwüren bei Pferdehufen. Das Wort Buch leitet sich von Buche ab, da man früher auf Buchenholztafeln geschrieben hat.

Das besonders harte Holz der Buche ist bestes heimisches Brennholz. Bei der Verwendung als Nutzholz, zum Beispiel für Böden oder beim Tischlern, muss das Buchenholz sehr gut getrocknet sein, sonst entstehen Risse und Fugen. Unter alten Buchen herrscht eine kühle Atmosphäre, es lassen sich klare Gedanken finden. Buchen sind wunderschöne Bäume in Wäldern und Hecken und prägen unsere Kulturlandschaft.

Hubert Katzlinger
Hubert Katzlinger

Regionalversammlung Leaderregion Donau Böhmerwald

Ersatzgemeinderat

Prüfungsausschuss (E)

Umweltausschuss (E)

Beitrag teilen
1
2
3
4
5
6
7
8