Biberverordnung: Wie hoch sind die Schäden?
Vom Land Oö werden gar keine Schäden und Schadenssummen erhoben – Ergebnis einer schriftlichen Anfrage der Grünen an LR Haimbuchner
„Kaum gibt’s wieder Biber, wird geschossen. Entnommen heißt es in der Fachsprache der neuen Biberverordnung von LR Haimbuchner. Um Konflikte zu verhindern und weil Schäden entstanden seien. Welche Schäden LR Haimbuchner meint, ist völlig unklar. Es gibt keine für uns zugänglichen Zahlen dazu. Keinen Gesamtüberblick, was der heimtücksche Biber angeblich angerichtet hat. Das hat unsere schriftliche Anfrage an LR Haimbuchner gar klar aufgezeigt. Diese Verordnung ist schlicht ein Einknicken vor verschiedentesten Interessen auf Kosten einer noch vor gar nicht so langer Zeit bedrohten Tierart. Das lehnen wir ab“, betont der Grüne Naturschutzsprecher LAbg. Rudi Hemetsberger.
Mit dieser schriftlichen Anfrage wollten die Grünen ua wissen, welche konkreten durch Biber verursachte Schäden in OÖ in den vergangenen zehn Jahren durch wen erhoben wurden. Zudem welcher Art die Schäden waren und welche Schadenssummen entstanden sind. Das Ergebnis: Von Seiten der Abteilung Naturschutz des Landes OÖ gibt es keine aktiv erhobenen Schäden oder Schadenssummen, da Abgeltungen von Schäden durch Biberaktivitäten aus Naturschutzmitteln des Landes OÖ nicht vorgesehen sind. Im Rahmen konkreter Behördenverfahren wurden die hierfür relevanten Schäden eigens im Verfahren aufgezeigt.
„Den Abschuss mit Schäden zu argumentieren, zu denen es keinerlei substanzielle Daten gibt, ist nichts als blanker Hohn für einen Naturschutzreferenten. Verwiesen wird lediglich auf Verfahren in Einzelfällen. Das aber als Grundlage und Schäden als Argument für eine Biberabschuss-Verordnung herzunehmen, ist vermessen und grundfalsch. Dass Naturschutzbund und Beaver Lab die Verordnung ebenso kritisieren, bestätigt unsere Einschätzung“, betont Hemetsberger und ergänzt zu den Forderungen der Landwirtschaft: „Artenschutz und Landwirtschaft sind keine Gegensätze und sollten – wie in anderen Bereichen – auch in dieser Frage zusammenarbeiten. Das Land soll die Biberschäden künftig abgelten“.