Hinterstoder: Ausverkauf der Heimat geht weiter
„Ich habe von Anfang an eindringlich vor dieser Förderung gewarnt – und in der Landesregierung auch konsequent dagegen gestimmt. Jetzt zeigt sich: Die öffentliche Unterstützung für das Triforêt-Projekt war offenbar ein klassischer Fall von Steuergeldverschwendung zugunsten weniger Investor:innen. Hier wurde ein Projekt für einige wenige Vermögende auf den Bergen von Hinterstoder gebaut – am Ende zahlen die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher die Rechnung“, so Kaineder, der die Förderung von knapp zwei Millionen Euro durch das Land Oberösterreich kritisiert und abgelehnt hat.
Der Grundsatzbeschluss für die Förderung „Errichtung Alpin Resort Triforet Hinterstoder“ in Höhe von 1,96 Mio. Euro durch das Tourismusressort wurde in der Landesregierung fast genau vor zwei Jahren am 30. Mai 2023 gegen die Stimme von LR Kaineder gefasst.
Was als touristisches Leuchtturmprojekt verkauft wurde, entpuppt sich nunmehr offensichtlich wie befürchtet als ‘Buy-to-let’-Modell mit absehbarer Pleite – während gleichzeitig Wohnraum für Einheimische unbezahlbar wird und der Charakter unserer Bergregionen verloren geht. Schon die Schröcksnadel-Gruppe hat mit dem Alprima-Projekt ein touristisches Projekt in Hinterstoder angekündigt, am Ende sind es jetzt Luxusferienwohnungen für einige wenige geworden. „Das ist ein weiterer Ausverkauf unserer Heimat“, zeigt sich Kaineder schockiert.
„Diese Art von Projekten haben mit nachhaltigem Tourismus nichts zu tun. Es braucht klare gesetzliche Grenzen für Tourismus-Widmungen, ein Ende der Förderpraxis für Investorenmodelle und vor allem mehr Mut in der Politik, solchen Entwicklungen eine Absage zu erteilen. Dass gleichzeitig auch noch ein ohne rechtskräftige Widmung errichtetes Luxuscamping-Projekt in derselben Gemeinde vor der Eröffnung steht, ist ein weiteres Alarmsignal dafür, wie wenig Kontrolle in sensiblen Natur- und Tourismusregionen ausgeübt wird“, kritisiert Kaineder.