OÖ. Jugendliche zahlen doppelt so viel fürs Klimaticket
Grüner Antrag auf vergünstigtes Klimaticket für unter 26-Jährige abgeschmettert – es ist offenbar naheliegender junge klimabewusste Menschen zu kriminalisieren, als ihnen umweltbewusste Mobilität zu erleichtern
„Schwarz-Blau liebt fremden Federschmuck. Das von Ministerin Gewessler initiierte Klimaticket ist auch in Oberösterreich ein Riesenrenner und die Landeskoalition mächtig stolz darauf. Aber das wars. Eigenes, Zusätzliches oder Neues gibt’s nicht. Unseren Antrag, das Klimaticket für junge Menschen unter 26 Jahren noch günstiger zu machen, haben ÖVP und FPÖ heute im Ausschuss abgeschmettert. Komplett unverständlich. Individualverkehr ist eine unserer größten Klimabaustellen und leistbarer öffentlicher Verkehr damit eine der wichtigsten Maßnahmen im Kampf gegen die Klimakrise. Aber so vergibt man die Chance, das Klimaticket gerade für Junge noch attraktiver, leistbarer zu machen und so und noch mehr Menschen für die Öffis zu gewinnen. Da ist es schon leichter, junge klimabewusste Menschen zu kriminalisieren, als ihnen umweltbewusste Mobilität zu erleichtern“, reagiert die Grüne Klimaschutz- und Jugendsprecherin LAbg. Anne-Sophie Bauer auf die schwarz-blaue Verweigerung.
Adere Bundeslänger zeigen einmal mehr vor, wies geht. Mit dem vergünstigten Klimaticket in Tirol können alle unter 26-jährigen um 265 Euro mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln im gesamten Bundesland unterwegs sein. Oberösterreichs Jugendliche zahlen mit 459 Euro knapp das Doppelte für das im ganzen Bundesland gütige Ticket. Und auch Salzburg bietet Studierenden die Netzkarte für das gesamte Bundesland um 137 Euro pro Semester und damit 274 Euro pro Jahr an.
Für die Grüne Mobilitätssprecherin LAbg. Dagmar Engl ist die schwarz-blaue Weigerung eine Politik ausgeprägter Kurzsichtigkeit „Junge Menschen sind die Öffi-Fahrer:innen nicht nur von heute, sondern vor allem von morgen. Sie gilt es durch Anreizte für Bim, Bahn und Bus zu gewinnen und ihre Nutzung zur Selbstverständlichkeit zu machen. Das gelingt durch das entsprechende Angebot und bei Jugendlichen durch den Preis. Das verweigert Schwarz-Blau, obwohl es nicht nur sinnvoll, sondern auch wirklich leicht umsetzbar wäre“.