Wir fordern den Ausbau der Bio-Fernwärme Haid
Viele Ansfeldner:innen können sich kaum noch ihre Fixkosten leisten. Der erworbene Wohlstand der letzten Jahre schmilzt dahin wie die das Eis in der Arktis. Die Gemeindepolitik hat nur begrenzt Einfluss auf Inflation und allgemeine Teuerung. Aber was wir konkret tun können um zumindest einen Teil der massiven Zusatzkosten abzufedern ist, im Haider Ortsgebiet die Bio-Fernwärme auszubauen und so die Heizkosten mindern! Besonders Mitmenschen die in Mietwohnungen wohnen können nicht eigenmächtig die Heizung austauschen. Ausserdem ist der Umstieg gut fürs Klima.
Aktuelle Situation
Das Biomasse Kraftwerk in Haid wurde 2010 von der LinzAG in Betrieb genommen. Es deckt mit seinem Leitungsnetz nur ein begrenztes Gebiet im Zentrum von Haid ab. Angeschlossen sind unter anderem IKEA und das Haid-Center. Ein weiterer Ausbau des Netzes wurde in vergangenen Zeiten mit der Kapazitätsgrenze der beiden Heizkessel begründet. Dieses Argument zieht nicht mehr! Denn 2023 kann mit dem geplanten Anschluss an die Leitung der Bio-Energie Nettingsdorf (Smurfit) jederzeit Wärmeenergie dazu gekauft werden.
Erweiterung des Netzes
2022 wurde durch den „Umweltausschuss“ das dringende Interesse an der Erweiterung der Fernwärmeversorgung an die LinzAG deponiert. Mehrere Anfragen von anschlusswilligen Eigenheimbesitzer:innen gingen direkt an die LinzAG. Seit Monaten warten alle auf eine Antwort.
Raus aus Öl und Gas
Um die vom Bund und dem Land gesetzten Ziele zur CO2-Reduktion zu erreichen, ist der Ausstieg von Öl und Gas zur Erzeugung von Raumwärme eine absolute Notwendigkeit. Eine Versorgung durch Fernwärme ist die optimale Lösung zum Erreichen der Klimaziele.
Aktuell wechseln eine relativ hohe Zahl an Eigenheimbesitzer:innen ihr Heizsystem oder stehen kurz vor einer Entscheidung. Da weder von der Stadtgemeinde, noch von der LinzAG irgendwelche Netzausbauziele kolportiert werden, fällt die Investitionsentscheidung zumeist zwischen Wärmepumpe oder Pellets Heizung. Das hat zur Folge, dass in Straßenzügen ein Teil an potentiellen Fernwärmekund:innen verloren geht. Ein Anschluss der verbliebenen Interssent:innen ans Fernwärmenetz zahlt sich dann für den Versorger nicht mehr aus. Um nicht noch mehr potentielle Kund:innen zu verlieren ist eine schnelle Entscheidung der LinzAG und der Stadtgemeinde immens wichtig.
Soziale Komponente
Siehe Bio-Energie Nettingsdorf wurden 2022 für einen privaten Fernwärmeanschluss circa 15.000,– in Rechnung gestellt, wobei bis zu 7.500,– Förderung von der KPC in Anspruch genommen werden können. Die jährlichen Heizkosten gegenüber Gas reduzieren sich somit um zumindest 30 %.
Die Gasrechnungsvorschreibungen 2023 für Eigenheimbesitzer:innen sind um das drei- bis vierfache in Höhe geschnellt. Monatliche Energiekosen von 350,– bis 700,– belasten enorm und sind teilweise existenzgefährdend. Besonders betroffen sind ältere Mitbürger:innen mit einem niedrigen Pensionsanspruch. Wenn zum Beispiel die Bruttomiete im Mehrgeschoßwohnbau „über Nacht“ von 700,– auf 900,– angehoben wird und die Pension nur 1.100,– beträgt, geht sich das einfach nicht mehr aus.
Soziale Verantwortung
Die Stadtgemeinde und die LinzAG mit ihrem gemeinsam betriebenen Biomassekraftwerk in Haid haben die soziale Verantwortung leistbare Wärme zur Verfügung zu stellen. Das bestehende Fernwärmenetz muss schnellstmöglich erweitert werden. Auch die Wohnungsgenossenschaften, deren mehrgeschossige Wohnblöcke teilweise in Sichtweite des Fernheizkraftwerkes noch immer mit Gas beheizt werden, müssen sich ihrer Verantwortung stellen. Auch für sie gilt: Raus aus Öl und Gas. Einfach nur die gestiegenen Gaskosten an die Mieter weiter zu verrechnen, ist zu wenig und schon gar nicht sozial.