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09.04.2025 Allgemein

"Atem­luft" mahnt auch wei­ter­hin vor Um­welt­zer­stö­rung

"Atemluft" mahnt auch weiterhin vor Umweltzerstörung

Entgegen den ursprünglichen Planungen bleibt die Skulptur von Xenia Hausner auch über das Ende des Europäischen Kulturhauptstadt Jahres 2024 hinaus in Bad Ischl. 

 

Diese Frauenbüste aus silbrig glänzendem Material mit einer „Flasche mit Atemluft“ wurde für diesen Platz und dieses Ereignis geschaffen. Jetzt wird eine zweite, vollkommen idente Skulptur für den weiteren Verbleib in Ischl produziert, finanziert aus dem Budget der Europäischen Kulturhauptstadt 2024. Welches dieser Kunstwerke das Original und welches ein Duplikat ist – ist diese Frage wirklich wichtig?

Die Stadtgemeinde Bad Ischl ist verpflichtet, die Figur zu warten und sauber zu halten. Dafür werden Kosten entstehen, ebenso wie für die Reinigung und Pflege aller anderen öffentlichen Plätze in unserer Stadt. Die Diskussionen darüber erscheinen uns kleinlich und vorgeschoben, nur mit der Absicht dieses Werk zu diffamieren.

 

Unseres Erachtens wäre es aber eher angebracht und wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, was uns die Künstlerin damit zeigen und sagen will.

Die drei Meter große Skulptur von Xenia Hausner zeigt eine Frau, nicht mit einem Brett, aber mit einer Sauerstoffflasche vorm Kopf. “Atemluft” steht darauf und gibt der Arbeit auch den Titel. Die Frau hat den Mund zur Schnappatmung geöffnet.

 

Zitat aus derstandard.at vom 3. Mai 2024: “Die Assoziation zum Brett vorm Kopf ist dabei sicher nicht falsch. Hausner – bisher als Malerin bekannt, es ist ihre erste Skulptur im öffentlichen Raum – spielt damit auf die Zerstörung unserer Umwelt und den Verlust von lebenswichtigen Ressourcen wie sauberer Luft an. Was wir als Gesellschaft aber gern verdrängen.

 

Nicht ausdeuten muss man indes, dass es sich bei der Figur um eine Protagonistin handelt. (Selbstbewusste) Frauenfiguren stehen in Hausners malerischem Werk immer im Fokus. “Mein Kosmos ist weiblich”, sagt sie, “Frauen sind Dreh- und Angelpunkt in meiner Arbeit, in den Bildern agieren sie stellvertretend für alle Genderzugehörigkeiten. Ich arbeite alle Menschheitsthemen in weiblicher Besetzung ab.”

 

Dass sich von Atemluft auch wirklich jeder angesprochen fühlt, dafür soll auch die Materialwahl sorgen: Aus Aluminium und Bronze gefertigt, spiegeln sich die Betrachterinnen und Betrachter in der Skulptur, was ihnen ihre Rolle in diesem ökologischen Versagen bewusst machen soll. Als Täter und Opfer möge man sich zugleich erkennen.”



Franz Müllegger
Franz Müllegger

Ersatzgemeinderat

[email protected]
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