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27.06.2022 Presse

Fischotter: Oberösterreich pfeift auf EU-Verordnung

WWF-Studie bestätigt Kritikpunkte der Grünen - Artenschutz muss gestärkt und darf nicht weiter ausgehöhlt werden

„Schon jetzt werden die EU-Vorgaben zum Schutz des Fischotters nur mangelhaft umgesetzt. Mit der neuen Verordnung pfeift Oberösterreich offenbar völlig auf diese Vorgaben. Die Erhebung des WWF ist ein weiteres Signal, dass die Schonzeit-Ausnahmeverordnung für den Fischotter nicht halten wird. Sie ist nicht nur ein Bärendienst am Artenschutz, sie ist auch ein legistischer Bauchfleck, weil sie gleich zwei internationalen Gesetzen widerspricht. Alternativen zum Abschuss des geschützten Fischotters hat man gar nicht in Betracht gezogen, sondern dessen pauschalen Abschuss auch in der Schonzeit abgenickt. Diese Hauruck-Aktion wird an den gesetzlichen Fakten scheitern“, reagiert der Grüne Naturschutzsprecher LAbg. Rudi Hemetsberger auf eine Studie des WWF, die kaum Verbesserungen beim Artenschutz sieht und einen Bundesländervergleich beim Schutz von fünf bedrohten Tierarten erstellt hat.

Dass sich der Schutz des Seeadlers in Obersterreich verbessert hat, ist erfreulich. Es macht aber nicht wett, dass dies bei Wolf, Luchs und Biber nicht der Fall ist und der Schutz des Fischotters gerade ausgehebelt wird. Mit einer Verordnung, die der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU, der FFH-RL und auch dem Aarhus-Abkommen widerspricht. Zudem ist die vorliegende Fischotter-Verordnung auch ein Präzedenzfall für weitere bisher geschützte Tierarten, denen in Zukunft erlaubte Abschüsse drohen.

„Geschützte Tiere sind geschützte Tiere, ob sie fliegen, laufen oder schwimmen. Und diese Regeln sind klar und gelten EU-weit. Es ist nicht an Oberösterreich, nach gut Dünken sich darüber hinweg zu setzen. Die Studie des WWF zeigt einmal mehr, dass der Artenschutz dringend gestärkt werden muss und nicht weiter ausgehöhlt werden darf“, betont Hemetsberger.

Rudi Hemetsberger
Rudi Hemetsberger

Landtagsabgeordneter und Bürgermeister

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