350 Kinder durch Verkehr am Schulweg gefährdet
Viele Kinder und Jugendliche nutzen während der Schulzeit den beliebten Schulweg zwischen Ringstraße und Adalbert-Stifter-Straße als sicheren und ruhigen Gehweg zur Schule.
Wir haben Ende November einen Tag lang selbst eine „Verkehrserhebung“ am Schulweg in Bad Leonfelden durchgeführt und dabei folgende Ergebnisse erzielt: In der Zeit von 07:15 Uhr bis 16:30 Uhr wurden 388 Personen (davon 350 Kinder und Jugendliche) und 47 Autos gezählt.
Nun möchte ein Immobilieninvestor am Areal der Tischlerei Stimmeder ein Gebäude mit ca. 30 Wohneinheiten errichten. Die Zu- und Abfahrt zu diesen Wohnbauten ist allerdings über den Schulweg geplant. Wie wir alle wissen, ist dieser Weg aber eine sehr schmale Straße, welche auch noch beidseitig durch Mauern und Zäune begrenzt ist. Vor allem im Winter wird der begehbare Teil durch Schneeränder weiter eingegrenzt.
Noch dazu wird wohl ein Großteil der künftigen Bewohner:innen des Wohnprojekts genau zur „Rush Hour“ in der Früh über den Schulweg fahren was aus unserer Sicht mit der hohen Frequenz an Kindern und Jugendlichen völlig unvereinbar ist. Ein weiteres Nadelöhr entsteht in weiterer Folge an der Einmündung des Schulweges in die Adalbert-Stifter-Straße, wo sich dann viele weitere Autos, Kinder, Eltern, Schulbusse begegnen werden.
Wir haben von Beginn an auf diese Verkehrsproblematik durch das künftige Wohnprojekt im Gemeinderat hingewiesen und bereits im Herbst die Verordnung einer Schulstraße vorgeschlagen (siehe damaliger Bericht https://ooe.gruene.at/news/verkehrsberuhigung-im-bereich-der-volks-und-mittelschule-gefordert/ ). Bei der Begehung mit dem Verkehrssachverständigen wurde von diesem die Verordnung einer Schulstraße aber als nicht zielführend erachtet.
Wenn, dann könne man eine Verkehrsberuhigung nur mit einer kompletten Sperre der Durchfahrtsmöglichkeit im unteren Bereich des Schulweges erreichen. Die bereits bestehenden Garagenzufahrten würden dabei erhalten bleiben. Diese Sperre der Durchfahrt wird aber von den Gemeindeverantwortlichen abgelehnt. Es kam dann das Argument, dass dort ohnehin nur wenige Autos und Fußgänger unterwegs seien. Dies hat unsere Verkehrserhebung nun eindrucksvoll widerlegt.
Daher fordern wir: Kein zusätzlicher Verkehr am Schulweg! Das Bauprojekt darf von der Gemeinde nicht genehmigt werden, solange die Zu- und Abfahrt des Verkehrs über den Schulweg geplant ist.
Am 14. Dezember befindet sich das Bauprojekt auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung und soll dann wohl auch beschlossen werden. Wir laden alle herzlich zu dieser Gemeinderatssitzung ein um sich selbst ein Bild zu machen (18 Uhr im Haus am Ring).