Wohnen: Sanierung statt Milliarden in grüner Wiese vergraben
Kritik an der Wohnbaupolitik von Landesrat Haimbuchner auszuüben ist richtig, der Inhalt der SPÖ-Kritik greift dabei aber zu kurz
Wer kritisiert, dass in Oberösterreich zu wenig neue Wohnbauprojekte geplant werden, bläst unnötig viel Wind in die Segel Manfred Haimbuchners. Denn Haimbuchner legt in seiner Wohnbaupolitik bereits seit Jahren den Fokus auf unzähligen Neubauten in der grünen Wiese, ließ im Zuge der letzten Wohnbaunovelle sämtliche Mindestvorgaben und Förderzuschläge für ökologische Bauweisen streichen und vernachlässigt nebenbei den bestehenden Wohnbau.
„Wohnbaupolitik darf sich nicht nur auf Milliarden-Investitionen in neue Projekte konzentrieren, sondern muss allen Menschen die Möglichkeit bieten, leistbar und in guter Qualität wohnen zu können. Dazu braucht es auch die Aufwertung und Sanierung bestehender Wohnbauten. Dabei geht es um zentrale Punkte wie Energiekosten und Gesundheit. Niemand möchte in einer schimmligen Wohnung wohnen oder sein Geld beim Fenster rausheizen – für viele Menschen in Oberösterreich ist das aber Realität. Das zu verhindern, wäre die Aufgabe eines Wohnbau-Landesrats“, so die Grüne Wohnbausprecherin Ines Vukajlović.
Dass nun ausgerechnet die SPÖ für mehr Neubau plädiert und sich um die angespannte Lage der Bauwirtschaft sorgt, zeigt, wie kurzsichtig Wohnbaupolitik in Österreich betrieben wird. „In der Bundesregierung hat die SPÖ erst von Kurzem dafür gesorgt, dass sämtliche Förderungen für Sanierungen von Einfamilienhäusern und mehrgeschossigen Wohnbauten auf ein Minimum gekürzt werden. Im Umkehrschluss bedeutet das auch weniger Aufträge für Bauunternehmen, Installateurbetriebe oder Heizungsbauer und damit auch weniger benötigte Mitarbeiter:innen. Damit ist die SPÖ mitverantwortlich dafür, dass sich die Lage der Bauwirtschaft weiterverschärft“, nimmt LAbg Vukajlović auch die Bundesregierung in die Pflicht.