Wo bleibt die Lösung in Sachen Kernstockdenkmal
Der Bezirkssprecher der Grünen in Wels Land, Nationalratsabgeordneter Ralph Schallmeiner, fordert erneut den längst überfälligen verantwortungsvollen Umgang mit dem an der Gemeindegrenze zwischen Offenhausen und Pennewang gelegenen Kernstockdenkmal. „Ottokar Kernstock war Antisemit, Revisionist, Kriegstreiber und Deutschnationaler. Er verfasste das berüchtigte Hakenkreuzlied. Eine Ehrung dieser Person durch ein Denkmal ist untragbar und zeugt von Geschichtsvergessenheit“, so Schallmeiner.
Das Denkmal selbst geht auf Karl Bosek-Kienast zurück, einen glühenden Nationalsozialisten, Verehrer Kernstocks und Ehrenmitglied des Vereins Dichterstein Offenhausen. Seine Publikationen erschienen unter anderem in der Reihe „Offenhausener Bausteine“. „Das Denkmal ist somit kein harmloses Erinnerungsstück, sondern eine gezielte Ehrung eines Antisemiten und Rechtsextremen durch Gleichgesinnte. Das Denkmal steht im direkten Kontext mit dem 1999 behördlich wegen Wiederbetätigung aufgelösten Verein „Dichterstein“. Dieser betrieb bekanntlich auf einer Anhöhe über der Nachbargemeinde Offenhausen jahrzehntelang eine Pilgerstätte für die rechtsextreme Szene im deutschsprachigen Raum.“, betont Schallmeiner.
Für Schallmeiner gibt es zwei Möglichkeiten im Umgang mit dem Denkmal: „Option eins ist die Schleifung des Denkmals. Option zwei ist das dauerhafte Anbringen einer Zusatztafel, die klarstellt, wem hier ein Denkmal gesetzt wurde.“ Für die zweite Option liegt bereits ein von der Historikerin Eva Blimlinger geprüfter Textentwurf vor. Schallmeiner hat diesen bereits 2023 und 2024 provisorisch beim Denkmal angebracht – beide Male wurde die Tafel jedoch entfernt. „Ich werde in den kommenden Tagen erneut diese Zusatztafel anbringen. Hier braucht es Hartnäckigkeit“, so Schallmeiner.
Abschließend appelliert Schallmeiner auch an die Nachbargemeinde Offenhausen, Verantwortung zu übernehmen: „Angesichts des historischen Kontexts und der Erfahrungen im Umgang mit belasteten Denkmälern hoffe ich auch auf Unterstützung aus Offenahusen. Das Denkmal mag auf Pennewanger Grund stehen, es steht aber im Kontext mit dem Dichterstein. Die Region muss sich dem stellen, das geht nur gemeinsam. Es ist Zeit, ein klares Zeichen gegen Rechtsextremismus und Geschichtsverfälschung zu setzen.“