Wir Frösche im Topf
oder mit Sparen lässt sich keine Wahl gewinnen
Ende November nahm ich an einem Vortrag mit dem Titel „Klimawandel – was hat das mit uns zu tun?“ der Klimatologin Helga Kromp-Kolb in Wilhering teil. In knapp zwei Stunden erklärte sie die immer bedrohlicher werdenden Zustände unseres Klimas. Das ein oder andere Mal überkam mich beim Begriff „Hothouse Earth“ ein Gefühl der Panik, wenn ich an das dachte, was uns bevorsteht. Es erinnerte mich an das Boiling-Frog-Syndrom: ein Frosch, der in kaltes Wasser gesetzt wird und trotz steigender Hitze nicht aus dem Topf springt. Besonders eindrucksvoll war für mich das Wort „Genügsamkeit“. Es geht darum, mit dem, was man hat, zufrieden zu sein und nicht ständig nach mehr zu streben – „Lebensqualität statt Lebensstandard“. Kromp-Kolb sprach in diesem Zusammenhang auch die ungleiche Verteilung von Reichtum an. Wenige besitzen viel und verbrauchen entsprechend auch viel. Vor dem Hintergrund des steigenden Energieverbrauchs in Österreich frage ich mich, warum wir nicht den Weg der Genügsamkeit oder des „Sparens“ einschlagen. Statt immer nach Lösungen für den wachsenden Energiebedarf zu suchen, sollten wir den Verbrauch kritisch hinterfragen. Wer darf wie viel Energie verbrauchen und wofür? Abgesehen von der Produktion und dem Verkauf von kurzlebigen Gütern, die durch geplante Obsoleszenz schnell im Müll landen, kommen immer mehr große Energiefresser auf uns zu. Besonders der enorme Energiebedarf, den Technologien wie künstliche Intelligenz mit sich bringen, ist erschreckend. Werkzeuge wie ChatGPT und ähnliche Anwendungen sind nicht kostenfrei, sie ersetzen viele kreative Berufe und belasten unsere Umwelt. Der Energiehunger wird weiterwachsen. Wir sollten jedoch nicht zulassen, dass unsere Natur, die Umwelt und unser Landschaftsbild dafür geopfert werden. Es ist höchste Zeit zu handeln, bevor es zu spät ist – wir sollten aus dem Kochtopf springen, solange wir noch können.