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08.02.2024 Allgemein

Warum wir unsere Böden dringend schützen müssen

Vortrag von LAbg. Rudi Hemetsberger 31.1.2024 in Dörnbach/Wilhering

8.000 m2 Boden pro Tag werden in Oberösterreich verbraucht, das sind 284 Hektar pro Jahr! Wir sollten aber den Bodenverbrauch laut Regierungsprogramm auf höchstens 2,5 Hektar pro Tag bundesweit reduzieren, um auch in Zukunft Versorgungssicherheit zu schaffen!

Die oberösterreichische Gesamtfläche umfasst 1,2 Millionen Hektar. Der Dauersiedlungsraum hat die Größe von 684.000 Hektar. Landwirtschaftliche Böden machen 588.700 Hektar aus, das sind 3.800 m2 pro Oberösterreicher:in. Aber fruchtbarste Böden machen nur 233.000 Hektar aus, oder 1.500 m2 pro Oberösterreicher:in.

 

Welchen Bodenbedarf hat der Mensch?

2.000 m2 sind es weltweit, allerdings brauchen wir in Europa 4.000 m2 für Nahrungsmittel und Tierfutter. Nicht eingerechnet sind unsere Bekleidung, Strassenverkehr, Retentionsräume, Biodiversität.

Wenn wir so weiter machen, reduziert sich unsere Eigenversorgung von durchschnittlich 100 Prozent im Jahr 2016 bis zum Jahr 2065 auf die Hälfte!

 

Was können die Gemeinden dagegen tun? Sehr viel!

Die Gemeinden beschließen die Flächenwidmungspläne und das örtliche Entwicklungskonzept und haben es damit in der Hand, wo gebaut werden kann. Die Gemeinde kann den Raum ordnen und einer Zersiedlung entgegenwirken. Die Gemeinde kann Bebauungspläne beschließen und die Bebauungsdichte bestimmen und Flächen sparen.

Die Zahl der Ein-Personen-Haushalte ist in den letzten 50 Jahren von circa 90.000 auf circa 220.000 gestiegen.

Was die Gemeinden derzeit leider nicht können, ist gewidmetes Bauland zu mobilisieren, hier müsste es entsprechende Gesetzesinitiativen auf Landesebene geben. 62.500 Hektar gewidmetes Bauland gibt es in Oberösterreich, 10.000 Hektar davon sind unbebaut. 140.000 Wohnobjekte sind ohne Hauptwohnsitz in Oberösterreich. Bevor neues Bauland gewidmet wird, sollte auf die vorhandenen Baulandreserven, auf Brachen und Leerstände zurückgegriffen werden.

Der Umweltdachverband verlangt hier die Verankerung des „Netto-Null-Ziels“ beim Bodenverbrauch bis 2030 (weiterer Flächenverbrauch nur dann, wenn gleichzeitig Flächen im selben Ausmaß renaturiert und entsiegelt werden), extensive Gründächer (mit PV) auf allen großvolumigen Bauten (Hallen, Einkaufszentren, Freizeitanlagern, Schulen, etc.)