Warum ist es so wichtig wählen zu gehen?
Am 29. September finden in Österreich die Wahlen des Nationalrats statt.
… weil es mein Recht ist!
“Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus” – so steht es in Artikel 1 des Bundes-Verfassungsgesetzes (B-VG).
Demokratisch, weil das Volk die oberste Staatsgewalt ist und politische Entscheidungen durch den Mehrheitswillen der Bevölkerung gefällt werden sollen.
Und wie wird dieser Mehrheitswille festgestellt?
Eben durch das Wählen einer präferierten Partei und deren Politiker:innen, also den Volksvertreter:innen.
Dieses Recht ist grundlegend dafür, dass alle Wahlberechtigten aktiv an der Demokratie teilhaben können.
Nicht-Wähler:innen verzichten auf ihr Recht und die Möglichkeit, ihre Zukunft aktiv mitzugestalten, aber auch darauf, Verantwortung zu übernehmen.
Wer wählen geht, kann für die Partei stimmen, die die entsprechenden Interessen und Werte vertritt oder am ehesten vertritt. Wer nicht zur Wahl geht, lässt andere darüber entscheiden, wer ihn/sie im Nationalrat vertritt. Im Parteiprogramm kann nachgelesen werden, welchen Stellenwert Themen wie Umwelt, soziale Gerechtigkeit, Bildung und Menschenrechte einer Partei haben.
… weil es meine Pflicht als Bürger:in ist!
Wählen zu gehen ist nicht nur mein Recht, sondern auch meine Pflicht als Bürger:in.
Natürlich wird niemand gezwungen oder gar bestraft, zur Wahl zu gehen. Es besteht schließlich keine Wahlpflicht in Österreich. Allerdings kann eine demokratische Republik nur so lange bestehen, wie sich Bürger:innen aktiv an ihr beteiligen.
Die Volksvertreter:innen sind ja schließlich dadurch legitimiert, dass viele Bürger:innen für sie gestimmt haben.
Je höher also die Wahlbeteiligung, desto besser repräsentieren die gewählten Vertreter:innen die Bevölkerung.
… weil meine Stimme zählt!
Falls eine Wahl eng ausgeht, kann es tatsächlich sein, dass eine einzige Stimme entscheidet.
Geht man stattdessen nicht zur Wahl, entscheiden andere darüber, wer einen im Nationalrat vertritt.
Entscheidungen des Nationalrats betreffen uns im alltäglichen Leben, deswegen ist meine Stimme wichtig.
Einerseits werden neue Gesetze eingebracht, diskutiert und geprüft, andererseits dient der Nationalrat auch als Kontrollorgan der Bundesregierung. Nachdem wir uns alle an die Gesetze zu halten haben, betreffen uns diese als Person und als Gemeinschaft.
Wer nicht an der Wahl teilnimmt, entzieht sich nur scheinbar der Verantwortung, denn auch eine enthaltene Stimme wirkt sich auf das Wahlergebnis aus.
… weil ich systemfeindliche Parteien klein halten kann!
Aus Frust nicht zu wählen, erleichtert extremistische Strömungen, einen größeren Einfluss auf die Politik zu bekommen.
Auch aus Protest eine andere Partei zu wählen, kann eine Reaktion auf die Unzufriedenheit der aktuellen politischen und sozialen Lage sein. Wenn das viele Wähler:innen tun, kann dies zu einer politischen Instabilität führen, insbesondere wenn Protestparteien keine klaren oder realisierbaren Programme haben.
Protestwahlen können Parteien an die Macht bringen, die extreme und unerwünschte Positionen vertreten. Bevor man aus Frust, Ärger oder Enttäuschung eine andere Partei wählt, sollte man sich deswegen über die möglichen Konsequenzen im Klaren sein und sicherstellen, dass die gewählte Alternative eine verantwortungsbewusste Option darstellt und die eigenen Werte, Ziele und Interessen am ehesten vertritt.
Warum ist es also so wichtig, den Nationalrat zu wählen?
Weil es unser Recht und Pflicht ist, uns an der Gestaltung der Politik in Österreich zu beteiligen, um so sicherzustellen, dass unsere Anliegen, Interessen und Sorgen berücksichtigt werden.
Wir können die Richtung der nationalen Politik beeinflussen.