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13.05.2025 Allgemein

Vi­si­ons­lo­sig­keit und Ver­än­de­rungs­re­sis­tenz!

Bild einer beruhigten Verkehrssituation

Visionslosigkeit, Zukunftsferne, Ideologieverhaftung und Veränderungsresistenz!

So lässt sich die Debatte um eine VERSUCHSWEISE autofreie Zone zwischen den Kreisverkehren (an Wochenenden) der letzten Gemeinderatssitzung zusammenfassen. {1}

Das ewig bemühte Mantra, nachdem Autos eine Stadt beleben, ist trotz aller gegenteiliger Erfahrungen aus der Praxis nicht totzukriegen. Schauen wir nur in die FuZo nach Kirchdorf. Dort pulsiert im Sommer das Leben. Nicht Autos beleben eine Stadt, sondern Menschen! Menschen, die sich dort gefahrlos bewegen können, flanieren, konsumieren, sich austauschen …ohne Lärm und Abgase. Wenn Sie eine Stadt besuchen, setzen Sie sich an Umfahrungsstraßen oder Ringautobahnen? Touristen suchen die Fußgängerzonen auf. Der Bürgermeister beklagt einen leeren Stadtplatz an Sonntagen. – Warum ist das so? Welche Anreize bieten wir den Bürger:innen? Die Möglichkeit von Outdoorspielen (z. B. Schach), die Belebung des Brunnens, Picknickmöglichkeiten für die Jugend, Märkte, Installationen, Straßenmusikanten, hier ist der Phantasie keine Grenze gesetzt. Die Gastronomie kann nur profitieren.

Immer mehr Bürger:*innen fühlen sich vom immer stärker zunehmenden Durchzugsverkehr gefährdet und gestört. Dieser ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass sich Linksabbieger;*innen, von der Guntherhöhe kommend, sowie bei der Gegenleitnerkreuzung vermehrt die lange Wartezeit beim Einbiegen in die B122 nicht antun und somit den Weg über den Hauptplatz nehmen.

Unser Vorschlag, in einer Bürger:innenversammlung samt Wirtschaftstreibenden über Ideen und Machbarkeiten einer temporären Sperre zu diskutieren, wurde ignoriert. Wie auch eine Unterschriftenliste mit über hundert Unterzeichner:*innen. Natürlich ist das ein prozesshafter Weg, der von Expert:innen zu begleiten ist. Dies wäre auch eine Chance für die Jugend, sich in den Prozess einzubinden und ihre Bedürfnisse zu artikulieren. Sie werden ohnehin immer vergessen!

Zu guter Letzt wurde aufgrund eines Antrages eines Gemeinderatsmitglieds die Diskussion mit Mehrheitsbeschluss knallhart abgebrochen. Dies ist zwar legal, lässt mich aber am Demokratieverständnis massiv zweifeln. Ich erwarte mir von gewählten Volksvertreter:innen mehr Durchhaltevermögen, wenn es um Debatten geht, die alle Bürger:innen betreffen.

Unser Antrag auf ein lebenswerteres Zentrum an Wochenenden wurde mit den Stimmen der ÖVP und FPÖ vom Tisch gewischt. Die SPÖ-Fraktion enthielt sich der Stimme. Immer öfter überfällt mich das Gefühl, dass Anträgen der Grünen von vornherein aus ideologischen Gründen eine Abfuhr erteilt wird, ohne ein Für und Wider ernsthaft zu diskutieren.

Ich möchte nicht ohne Visionen leben – ohne Visionen kein Fortschritt, keine Innovation, keine Veränderung. Der Zeitgeist lässt sich nicht aufhalten. Bad Hall braucht halt immer länger – wie beim gelben Sack. Wir werden uns weiterhin für ein lebenswerteres, klimafittes Bad Hall einsetzen. – Und wenn DU mitmachst, freuen wir uns.

{1} Der diesbezügliche Antrag der Grünen, sowie Argumente für eine temporäre Sperre, ist im Protokoll der Gemeinderatssitzung auf der Homepage der Gemeinde nachzulesen

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