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20.11.2025 Allgemein

Integrationsarbeit fördern, Herr LR Dörfel! Nicht bremsen!

Was die Hausordnung einfordert, ist bereits x-fach geschrieben – während eine PR -Aktion zelebriert wird, wird dort gespart, wo echte, herausfordernde und zielführende Integrationsarbeit geleistet wird

„Chapeau, Herr Landesrat Dörfel. Diese OÖ. Hausordnung ist die Neuerfindung des Rades ausgerollt in einer fulminanten PR-Aktion. Dass man sich respektvoll verhalten soll, steht grundsätzlich drinnen. Das ist ja selbstverständlich. Aber das steht auch schon im Integrationsgesetz, in x Broschüren, wird in Deutsch-, Orientierungs- und Wertekursen vermittelt. Und dass diese Hausordnung eh für alle in OÖ gelten soll, ist der neue bunte Nagellack auf dem bekannten schwarz-blauen Zeigefinger. Dass es nicht um Brauchtumsvereine, sondern um zugewanderte Menschen geht, ist ja sonnenklar. Gutes Zusammenleben erreicht man aber nicht durch Marketing, sondern durch konkrete Arbeit und respektvollen Umgang miteinander“, sieht die Grüne Integrationssprecherin LAbg. Ines Vukajović diese Hausordnung sehr kritisch.

Denn diese intensive und herausfordernde Arbeit bekommt die Kehrseite der Medaille und die Realität zu spüren. Während diese PK-Aktion heute groß für die Öffentlichkeit zelebriert wurde, werden Förderungen im Integrationsbereich zurückgefahren. „Dort wo die tatsächliche Integrationsarbeit stattfindet, wird gekürzt. Jene, die sich in den Integrationsvereinen engagieren, müssen zusehen, wie das Geld nun in diese No-Na-Net Aktion fließt. In der PR ist das Geld besser investiert als in Eure Arbeit – das wird den Engagierten vermittelt. Das ist nicht OK und sachlich völlig falsch. Genau diese Integrationsarbeit vor Ort, dieses so herausfordernde, wichtige und zielführende Bemühen gehört gestärkt“, betont Vukajlović.

Ein bemerkenswerter Aspekt einer Hausordnung für alle in Oberösterreich betrifft hier aber natürlich auch die Landesregierung: Denn mit der Einforderung von respektvollem Miteinander dürfen sich auch diese selbst angesprochen fühlen. „Respektvoller Umgang schließt wohl aus, zugewanderte Menschen ständig als Bedrohung und Belastung darzustellen. In diesem Sinne könnte Schwarz-Blau ihre eigene Hausordnung als Leitfaden für ihre Sichtweisen und Argumentationen nutzen“, meint Vukajlović.