Pflegende Angehörige besser unterstützen
Pflegende Angehörige brauchen mehr Unterstützung, um ihre wertvolle Pflegetätigkeit mit ihrer Berufstätigkeit vereinbaren zu können – sie sind das Rückgrat der heimischen Pflege
„Nach 22 Jahren ist Schluss. Nach unzähligen Landtagssitzungen wird die kommende meine letzte sein. Was könnte passender sein, als meine landespolitische Karriere mit meinem Herzensthema zu beenden. Mit einem Bereich, der nicht nur mich beständig begleitet und auch betroffen hat. Sondern der mittlerweile zu einer der größten gesellschafts- und gesundheitspolitischen Herausforderungen geworden ist. Natürlich geht es um die Pflege. Konkret darum, dass die Pflegenden Angehörigen ihre wertvolle, aber auch belastende Arbeit besser mit ihrer Berufstätigkeit vereinbaren können. Dafür brauchen sie mehr Unterstützung und entsprechende Maßnahmen. Und diesen Plan verlange ich“, beschließt die Grüne Gesundheitssprecherin LAbg. Ulrike Schwarz ihre langjährige Landtagsarbeit mit einem Antrag, die Situation der Pflegenden Angehörigen zu verbessern.
In OÖ wird die meiste Pflege älterer oder behinderter Menschen im familiären Umfeld erbracht. Zumeist durch weibliche Angehörige. Dass dies ihre Erwerbstätigkeit einschränkt, ist klar. Die Pflegenden reduzieren laut Eco Austria Studie die Arbeitszeit, gehen in Teilzeit, Altersteilzeit oder ganz aus dem Erwerbsleben. Dass sie später in den Job zurückkehren, ist sehr unwahrscheinlich. 20.700 Personen bzw. 9.200 Vollzeitäquivalente gehen so dem Arbeitsmarkt verloren.
Dass damit qualifizierte Arbeitskräfte fehlen, ist die eine Seite. Eklatante Folgen hat dies auch für die Betreuenden selbst. „Sie verdienen weniger und bekommen durch geringere Beitragszeiten und Einzahlungen weniger Pension. Das ist ungerecht und muss geändert werden“, fordert Schwarz einen Maßnahmenplan, der die konkreten Ziele und Handlungsschritte in den einzelnen Themenbereichen je nach Region beinhaltet.
Enthalten soll dieser Plan Pflege- und Entlastungsdienste, gezielte Entlastung pflegender Angehöriger, arbeitsmarktpolitische Begleitmaßnahmen, Information und Bewusstseinsbildung, das Heben bzw. Nutzen der Ressourcen im Sozialraum und die bessere Absicherung Pflegender Angehöriger im Pensionssystem.
Schwarz: „Die Pflegenden Angehörigen leisten herausragende Arbeit, sie sind das Rückgrat der heimischen Pflege. Sie haben dadurch auch erhebliche Nachteile, die wir dringend abfedern müssen“.