Skip to main content
25.08.2025 Allgemein

Die Gusen san­delt zu­neh­mend ab

Sandstrand in der Gusen: Die Kinder freut´s. Für die Flusslebewesen und den Hochwasserschutz aber ein großes Problem.

Fischern und anderen aufmerksamen Beobachter:innen ist es sicher nicht entgangen. In den letzten Jahren hat sich das Flussbett der Gusen stark verändert. Wo früher grober Schotter zu finden war, ist nun grobkörniger Sand wohin das Auge reicht.

Warum ist das so?

Die Antwort ist einfach und wenig erfreulich: Die durch den Klimawandel bedingten höheren Temperaturen führen dazu, dass die Säure, die die vielen Nadelbäume im Mühlviertel in den Boden abgeben den Granit schneller zersetzt. Der dadurch entstehende Sand wird, langsam, aber sicher, erst in die kleinen Bäche, und schließlich in die Gusen ausgewaschen. Auch die anderen Flüsse im Mühlviertel sind von dem Phänomen stark betroffen. Die Folge sind versandete Schleusen bei Kleinkraftwerken, die mühsam ausgebaggert werden müssen. Aber auch die Tiere in den Gewässern sind stark von der veränderten Situation betroffen. Flussmuscheln werden unter den Sandmassen regelrecht begraben. Für Fische sind die leicht flüchtigen Sande am Flussgrund zur Eiablage und als Futterfläche wenig geeignet. Das geht sehr zu Lasten des einstigen Fischreichtums der Gusen.

Wir kennen es ja auch vom Urlaub am Meer: Sandstrände sind toll zum Sonnenbaden und Spielen. Aber wer dort schnorchelt findet nur öde Flächen vor.

Verstärkt wird die Thematik auch durch die immer häufigeren Starkregenereignisse, die den Sand immer schneller flussabwärts transportieren. Gemeinsam mit den Erdmassen die alljährlich von den Feldern abgeschwemmt werden wird der Sand schließlich auch zum Problem für unseren Hochwasserschutz.

Die mühsam errichteten großen Flussquerschnitte, die das Hochwasser aufnehmen sollen, werden viel schneller durch Sand und Erde aufgefüllt als früher. Ausbaggerungen könnten hier wohl bald wieder notwendig sein. Aktuell finden dazu Erhebungen des Landes OÖ statt. Ein natürliches Flussökosystem kann sich so nicht entwickeln. Ganz abgesehen von den exorbitanten Kosten, die die Erhaltung eines funktionsfähigen Hochwasserschutzes dadurch verschlingt.

Eine nachhaltige Lösung kann auch hier nur wirksamer Klimaschutz bringen! Wäre nur schön, wenn sich dazu endlich mal jemand aufraffen könnte….

Renate de Kruijff
Renate de Kruijff

Gemeindevorständin

Fraktionsobfrau

Obfrau Ausschuss für Ortsentwicklung

Radfahrbeauftragte der Gemeinde

[email protected]
Beitrag teilen
1
2
3
4
5
6
7
8