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17.10.2025 Allgemein

Das Dorf im Wan­del – mit­ge­stal­ten oder ge­sche­hen las­sen?

Das Ortszentrum verändert sich sichtbar. Doch wie offen informiert die Politik – und wie stark kann die Bevölkerung mitreden? Transparente Information und Mitsprache sind entscheidend für die Akzeptanz des Wandels.

Im Vorchdorfer Ortszentrum tut sich einiges: Am Tanglberg wird anstelle des kürzlich abgetragenen Schutthaufens ein Wohnhaus mit sieben luxuriösen Eigentumswohnungen errichtet. Laut Projektvisualisierungen bleibt der Gehsteig davor jedoch schmal – eine vertane Chance für Fußgänger:innen? Auch im ehemaligen Kirchenwirt entstehen Wohnungen. Das von Herbert Huemer gekaufte Objekt wird soeben saniert und glänzt bereits mit neuem Dach samt PV-Anlage. An der Ziegelböck-Kreuzung wiederum klafft nach dem Abbruch der Pizzeria Giovanni eine große Lücke. Dort soll ein mehrgeschossiges Gebäude mit Geschäften im Erdgeschoss und darüber Wohnungen entstehen. Laut Gemeinde soll dabei auch das verkehrstechnische Nadelöhr entschärft werden. Konkrete Pläne wurden bislang nicht veröffentlicht. Ebenfalls Geschäftsflächen im Erdgeschoss und darüberliegende Wohnungen soll es in der Bahnhofstraße 14 geben. Bei einer Bauverhandlung am 10. September sind Fragen bezüglich einer vertraglich vereinbarten Grundabtretung entstanden, die noch geklärt werden müssen. Fakt ist, die Messenbacherstraße braucht einen durchgehenden Gehsteig. Die Sicherheit unserer Kinder, ja aller Vorchdorferinnen und Vorchdorfer muss der Gemeindepolitik ein Anliegen sein!

Man kann davon ausgehen, dass sich auch an ein paar anderen Stellen im Ortszentrum früher oder später etwas tun wird, etwa in der Zwirngasse. Das Ortszentrum steht also vor einem Wandel. Die Ortsentwicklung muss dabei einige große Herausforderungen unter einen Hut bringen. Verdichtung im Ortskern ist raumplanerisch notwendig, um Zersiedelung einzudämmen. Das verändert zwangsläufig den dörflichen Charakter des Zentrums. Neben den Auswirkungen auf das Ortsbild müssen auch Verkehrsprobleme mitgedacht werden. Hinzu kommen neue Herausforderungen durch den Klimawandel: Hochwasserschutz und Frischluftschneisen müssen künftig stärker berücksichtigt werden.

Entscheidend wird sein, wie aktiv die Gemeindepolitik diese Entwicklung begleitet. Überlässt man das Feld allein Investoren und Grundstückseigentümern, droht Stückwerk. Wenn Bürger:innen erst durch Baustellen vom Wandel erfahren, wächst das Gefühl, übergangen zu werden. Transparente Information und eine offene Diskussion über Ziele könnten Akzeptanz schaffen und Konflikte vermeiden. Hier nehmen wir auch Bürgermeister Mitterlehner in die Pflicht: Eine klare Strategie, verbunden mit regelmäßiger Kommunikation, ist unerlässlich!

Norbert Ellinger
Norbert Ellinger

Gemeinderat, Mitglied im Raumordnungsausschuss

[email protected]
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