Skip to main content
    Barrierefreiheit
11.07.2023 Allgemein

Biber Willi durfte nicht bleiben

Trotz der negativen Stellungnahme des Naturschutzes hat die Behörde (BH LL) wieder einmal entschieden: Beeinträchtigung von Sachgütern ist wichtiger als Artenschutz. Dabei ist unbestritten dass ein Biberbau sehr wohl auch Lebensraum für zahlreiche andere Arten schafft, was ganz sicher ein Baustein gegen das herrschende Artensterben wäre. Aber alle diese Argumente haben leider nichts genützt, wir machen weiter wie bisher!

 

Zur Erinnerung: Im regulierten Mühlbach in Katzing hatte sich seit einem halben Jahr ein Biber angesiedelt. Nun wurde die Biberburg auf amtliche Weisung entfernt. Das Problem Biberbau im Mühlbach wird so aber nicht aus der Welt geschafft indem man die Dämme entfernt. Das Tier wird sofort wieder bauen, vielleicht an einer anderen noch ungünstigerer Stelle. Zurück kann er nicht, seine Artgenossen würden ihn vertreiben oder sogar töten. Er muss sich ein eigenes Revier suchen und das darf offenbar in einem regulierten Gewässer nicht sein! Da kann es noch so viel Expertise von EU-Seite oder Naturschutz-NGOs geben dass Gewässer dringend renaturiert werden sollen, weil uns sonst demnächst das Grundwasser ausgeht. Lokale Entscheidungen schieben solchen Warnungen regelmäßig einen Riegel vor. Intakte Natur ist auch ein bedeutender CO2-Speicher. Ohne ihren Schutz werden wir auch unsere Klimaziele nicht erreichen!

 

Die Argumente der Bezirkshauptmannschaft sind meines Erachtens deshalb nicht stichhältig, weil die beiden Dämme den Sportplatz nicht tangiert haben (ein Damm oberhalb wurde bereits vorher entfernt) und auch keine Häuser in Reichweite einer eventuellen Überschwemmung waren, sondern Felder. Vor 30 Jahren war hier noch eine Feuchtwiese, welche trockengelegt und aufgeschüttet wurde. Die bisherigen Hochwässer im Bereich des Mühlbachs fanden ganz ohne Biber-Dämme statt und wurden gerade durch die Regulierung des Baches verursacht!