Arbeitsmarktgipfel / Kinderbetreuung / Energiepolitik
Gemeinderatssitzung am Montag, 20. Oktober: Arbeitsmarktgipfel kommt - Grüne Initiative zeigt Wirkung / Kinderbetreuung: Öffentliche Verantwortung statt Parteipolitik / Energiepolitik: Weg von Gas – hin zu nachhaltiger Versorgung
Arbeitsmarktgipfel kommt – unsere Initiative zeigt Wirkung
Die letzte Gemeinderatssitzung hat einmal mehr gezeigt, wie dringlich die Situation am Welser Arbeitsmarkt ist. Nachdem die Grünen bereits im Mai einen Arbeitsmarktgipfel gefordert hatten, wurde die Forderung nun auch von der SPÖ aufgenommen – insbesondere mit Blick auf die steigende Jugendarbeitslosigkeit.
„Dass dieses Thema endlich auf breiterer Ebene erkannt wird, ist gut – aber es hätte schon längst angegangen werden müssen“, betont Stadtrat Thomas Rammerstorfer. Bereits im Frühjahr hatten die Grünen den Anstoß für einen solchen Gipfel gegeben. Zwar wurde der Antrag damals in den Ausschuss verwiesen, doch gelang es in Folge, in Gesprächen mit dem Bürgermeister eine Einigung über die Umsetzung zu erzielen.
Der nun für November angesetzte Wirtschafts- und Arbeitsmarktgipfel ist somit Ergebnis konsequenter und hartnäckiger Arbeit der Grünen. „Wir haben das Thema früh auf den Tisch gebracht und freuen uns, dass unsere Initiative nun Früchte trägt“, so Fraktionsobfrau Miriam Faber. „Entscheidend ist aber, dass daraus auch konkrete Schritte folgen. Uns ist wichtig, dass die Stadt ihre koordinierende Rolle aktiv nutzt.“
Kinderbetreuung: Öffentliche Verantwortung statt Parteipolitik
Gemeinderat Markus Faber kritisiert, dass sich die Stadt offenbar immer mehr aus der Kinderbetreuung zurückziehe und diese an den parteinahen Verein „Abenteuer Familie“ vergebe. Dies könnte zu einem Vertrauensverlust in die Unabhängigkeit der Bildung führen. „Ich empfehle der Stadt dringend, ihrer Kernkompetenz Kindergärten wieder selbst nachzukommen,“ meint Gemeinderat und Pädagoge Markus Faber.
Energiepolitik: Weg von Gas – hin zu nachhaltiger Versorgung
Auch ein neuer Gasvertrag der Stadt stand auf der Tagesordnung. „Auch wenn der aktuelle Vertrag preislich akzeptabel wirkt, zeigt er vor allem eines: Gas bleibt unsicher und teuer,“ betont Gemeinderat Alessandro Schatzmann. Schon jetzt steigen die Netzentgelte um 30 %, und ab 2027 wird der Gebäudesektor in den europäischen Emissionshandel einbezogen – weitere Kostensteigerungen sind unausweichlich.
Positiv sei, dass die Stadt ihren Gasverbrauch bereits deutlich reduzieren konnte – von 2,4 Millionen kWh im Jahr 2022 auf rund 1 Million kWh 2025. Mehrere städtische Gebäude – etwa das Friedhofsgebäude oder die Volkshochschule Noitzmühle – liegen bereits in der Nähe bestehender Fernwärmeleitungen. „Hier sollte nun geprüft werden, wie rasch ein Anschluss möglich ist. Jeder Standort, der von Gas auf Fernwärme umgestellt wird, spart CO₂ und senkt langfristig Kosten,“ so Schatzmann.