Arbeitsmarktdaten November: Großwetterlage Arbeitsmarkt trüb
Steigende Arbeitslosigkeit bei Frauen hat eine Ursache auch in der mangelnden Kinderbetreuung – Langzeitarbeitslose brauchen endlich Perspektiven
„Die Großwetterlage am Arbeitsmarkt bleibt eine trübe Angelegenheit. Ein paar Auflockerungen bei den Jungen stehen Tiefs bei Frauen und vor allem bei den langzeitarbeitslosen Menschen gegenüber. Natürlich ist die Wirtschaftslage weiter alles andere als rosig und wenig geeignet für eine rasche Trendwende am Arbeitsmarkt. Aber die verantwortliche Politik hat ihrerseits schwer zu überdenken, ob bisherige Maßnahmen tatsächlich überlegt waren und grundsätzliche Haltungen die Lage nicht zusätzlich verschärfen“, reagiert die Grüne Arbeitsmarktsprecherin LAbg. Brigitte Huber-Reiter auf die aktuellen Arbeitsmarktdaten.
Eine Steigerung um 7,7 Prozent bei den arbeitslosen Frauen ist für die Betroffenen natürlich fatal und hat ihre Ursachen. Zum einen wirken sich nun die Kürzungen bei den AMS – Maßnahmen in den vergangenen Jahren aus. Zum anderen spielt die mangelnde Kinderbetreuung eine maßgebliche Rolle. „Beruf und Familie zu vereinbaren, ist beim aktuellen Kinderbetreuungsangebot im Land nicht gerade leicht. Das passende Jobangebot ist ohnehin begrenzt. Wenn der Arbeitsmarkt schwächelt, werden die passenden Jobs noch weniger und genau das ist jetzt der Fall“, fordert Huber-Reiter neben Weiterbildung, Umschulung auch bessere Arbeitszeitmodelle und grundsätzlich einen rascheren Ausbau der Kinderbetreuung.
Als hartnäckiger Problembereich zeigt sich einmal mehr die Langzeitarbeitslosigkeit. „Über 2000 Betroffene mehr als im Vorjahr sind über 2000 Einzelfälle, die sich um Existenz und Zukunft sorgen. Die verantwortliche Politik hat für sie bisher keine Antworten gefunden. Das ist tragisch. Die individuelle Betreuung auszubauen und Jobgarantie-Modelle zu erarbeiten, stünden jetzt auf der Aufgabenliste“, betont Huber-Reiter, für die auch die regionalen Unterschiede bei der Arbeitslosigkeit mehr als auffällig sind.
Während etwa in Linz, Traun oder Gmunden die Arbeitslosenzahlen deutlich steigen, gehen sie in anderen Bezirken ebenso deutlich zurück. „Wenn die Grundvoraussetzungen und Rahmenbedingungen regional so variieren, muss man klarerweise mit speziell zugeschnittenen Arbeitsmarktprogrammen reagieren. Ergänzt durch Maßnahmen wie bessere Öffi-Anbindungen und Mobilitätshilfen“, betont Huber Reiter.