HEIZKOSTEN RADIKAL GESENKT
Wohnungsgenossenschaft gesteht Abrechnungsfehler ein
Mitte März beklagte sich eine ältere Dame bei mir über die kaum tragbare finanzielle Belastung durch die gewaltig gestiegenen Heizkosten.
Zahlte sie 2022 noch 83,- €, wurden ihr dieses Jahr 382,- € monatlich für die Heizkosten incl. Warmwasser für ihre 72 m2 große Wohnung vom Konto abgezogen.
Für einen 5-Personenhaushalt wurden gar 600,- € pro Monat verrechnet.
Bei den Menschen in der Wohnanlage in der Dr.-Adolf-Schärf-Straße herrschte pure Verzweiflung; Heizungen blieben kalt, Schmuck wurde verkauft und am Essen gespart. Ich besuchte einige Mieter:innen, die mir die Heizkostenrechnungen der letzten Jahre und auch ihre Einkommensnachweise zeigten.
In einem umfangreichen Schreiben an die Wohnungsgenossenschaft Lebensräume verlangte ich Auskunft zu den um 460 % gestiegenen Heizkosten. Ich kritisierte, dass die Wohnanlage mit Gas anstelle von Fernwärme beheizt wird, wo doch das Fernwärmekraftwerk nur einen Steinwurf entferntliegt. Die Antwort des Geschäftsführers war herablassend und billig!
Ich schrieb an Rundschau und Tips und informierte Bürgermeister Partoll, der sich daraufhin einschaltete.
Dann passierte Überraschendes! Datiert mit 3. April erging ein Schreiben der Fa. Messtechnik EKV an alle Parteien in der Wohnanlage. Darin entschuldigte sie sich für einen Systemfehler in ihren Unterlagen. Gleichzeitig ergingen an die mehr als 100 Mietparteien neue, wesentlich niedrigere Heizkostenvorschreibungen. Gegenüber 2022 steigen jetzt die Heizkosten je nach Woh-
nung um 18% bis 86% und nicht um 460%.
Die Freude und Erleichterung bei den Bewohner:innen der Wohnanlage sind riesengroß. Magdalena und ich verteilten noch Informationsblätter an alle Mietparteien, um auf den Wohn- und Energiekostenbonus des Landes OÖ. zu verweisen.
Und wir bleiben dran! Denn auch die neuen Vorschreibungen scheinen teils fehlerhaft zu sein.