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    Barrierefreiheit
10.11.2025 Allgemein

Zur Arbeit mit den Öffis

Nachdem wir in der GRÜNerLEBEN-Ausgabe 03/2025 Freizeitausflüge mit den öffentlichen Verkehrsmitteln beschrieben haben, setzen wir unsere Serie mit zwei Interviews fort: Michael Etlinger und Andrea Hahn pendeln zu ihren Arbeitsstätten mit dem Zug. Lesen Sie über Beweggründe und Verbesserungsvorschläge, finanzielle Auswirkungen und einer erfolgreichen Petition.

„Seit ich mit dem KlimaTicket unterwegs bin, sparen wir uns ein Auto. Das macht in Summe schon einige Tausend Euro im Jahr aus.“

Lieber Michael, danke für deine Zeit und das Beantworten der GRÜNerLEBEN-Fragen. Kannst du dich unseren Leser:innen kurz vorstellen!

Ich bin 1976 geboren und lebe seither mit Unterbrechungen in Vorchdorf, seit 2010 mit meiner Familie in Falkenohren. Ich bin hier zur Schule gegangen, seit 1986 bei den Pfadfinder:innen und seit kurzem auch Imker. Beruflich hat es mich nach Linz verschlagen, wo ich seit elf Jahren bei den Elisabethinen im Bereich Kommunikation und Organisationsentwicklung tätig bin.

Wir sehen einander ja immer wieder mal im Zug. Welche Wege bestreitest du mit öffentlichen Verkehrsmitteln?

Fast täglich bestreite ich meinen Arbeitsweg von Falkenohren nach Linz mit dem Zug, immer wieder verschlägt es mich aber auch nach Wien und Graz, wo wir Betriebe bzw. Partner haben.

Nutzt du die Öffis auch abseits deines Arbeitsweges, sprich für Freizeitaktivitäten und Urlaube?

Privat nutze ich die Traunseetram gerne für Fahrten nach Gmunden, insbesondere an den Traunsee. Aber wir fahren auch gerne per Bahn in den Urlaub. Besonders zu schätzen gelernt haben wir dabei das Nachtzugangebot.

Was macht die Fortbewegung mit öffentlichen Verkehrsmitteln für dich attraktiv?

Die Zeit im Zug kann ich total gut nutzen, zum Zeitungslesen, zum Arbeiten am Laptop oder aber auch einfach zum Entspannen. Bei gemeinsamen beruflichen Fahrten mit Kolleg:innen halten wir auch gerne Besprechungen im Zug ab oder bearbeiten gemeinsam etwas.

Gibt es darüber hinaus für dich Motivationsfaktoren?

Früher bin ich täglich mit dem Auto nach Linz gefahren. Irgendwann ist mir der Stau in der Früh und am Abend aber so auf die Nerven gegangen, dass ich nach Alternativen gesucht habe. Und auch die Kosten sind ein echtes Motiv: Seit ich mit dem KlimaTicket unterwegs bin, sparen wir uns ein Auto. Das macht in Summe schon einige Tausend Euro im Jahr aus, wenn man alle Kosten dafür zusammenrechnet.

Wo siehst du im öffentlichen Verkehr Verbesserungsbedarf?

Entlang der Westbahnstrecke geht es super und mittlerweile komme ich auch bis relativ spät am Abend noch nach Hause, aus Graz wird es am Abend dann schon wirklich mühsam bis unmöglich. Und die charmant nostalgischen Garnituren der Lokalbahn nach Lambach sind in der täglichen Nutzung leider nicht mehr besonders charmant. Da würde ich mir eine Erneuerung wünschen, von der schon länger die Rede ist.

Welche Kosten entstehen dir monatlich durch deine Öffi-Nutzung?

Ich nutze das KlimaTicket Classic um bisher 1.095,– pro Jahr, also 91,25 pro Monat. Jetzt wird es zwar ein wenig teurer, bleibt aber immer noch supergünstig.

Eine Schienenführung vom Vorchdorfer Bahnhof bis ins Ortszentrum, dann weiter zu den Schulen und zu den Einkaufsmöglichkeiten in der Neuen Landstraße - zu diesem Projekt von Stern & Hafferl gab es in der Gemeinderatssitzung vom 26. März 2024 einen einstimmigen Grundsatzbeschluss. Was hältst du von solchen Plänen?

Die Verlängerung bis zu den Geschäften wäre schon sehr hilfreich für den kleinen Einkauf, das ist vom Bahnhof dann doch etwas weit, wenn man mehr tragen muss. Nur ins Ortszentrum bräuchte ich keine Verlängerung, aber ich bin auch noch gut zu Fuß unterwegs. Für Menschen mit Bewegungseinschränkungen wäre das sicher auch hilfreich.

Reinhard Ammer
Reinhard Ammer

Landtagsabgeordneter, Fraktionsobmann Grüne Vorchdorf, Gemeindevorstand, Bezirkssprecher

[email protected]
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