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07.04.2025 Allgemein

Zu­kunft ver­baut statt Boden ge­schützt

Bodenversiegelung

Wenn Landesrat Achleitner heute wieder einmal mit seinen Zahlenspielen zur Raumordnung auftritt, dann kann man sicher sein: „Es wird die Realität schöngefärbt, während Oberösterreich Tag für Tag ein Stück mehr unter grauem Beton verschwindet“, kommentiert der Grüne Landessprecher und Landesrat Stefan Kaineder. Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher sehen aber, wie Natur und Umwelt dem Beton weichen müssen – gerade immer dann, wenn private Profitinteressen gerufen haben.

Die schwarz-blaue Handschrift ist längst sichtbar: In Hinterstoder soll ein Luxuscamping-Projekt durchgedrückt werden, das nicht nur rechtlich, sondern auch ökologisch große Fragen aufwirft. In Ohlsdorf mussten 20 Hektar Wald einem Logistikzentrum weichen – profitiert hat davon ein ÖVP-Großspender und Schottermillionär. Die Rodung wurde mit dem Versprechen von 600 Arbeitsplätzen genehmigt. Davon ist man aktuell Galaxien entfernt. „Und dann will man uns erzählen, dass man mit Boden sorgsam umgeht? In Oberösterreich wird die Zukunft weiter verbaut – auf Kosten kommender Generationen“, so Kaineder.
„Wer den Boden wirklich schützen will, der muss dem Flächenfraß endlich klare Grenzen setzen. Es braucht verbindliche Ziele, eine gesetzlich verankerte Leerstandsabgabe und ein echtes Bekenntnis zur Nutzung vorhandener Strukturen. Rund 30.000 Wohnungen mit einer Wohnfläche von 2,6 Millionen Quadratmetern stehen in Oberösterreich leer – und trotzdem wird weiter auf der grünen Wiese gebaut und wertvolle Flächen für die Lebensmittelversorgung unwiederbringlich zerstört“, so Kaineder.

Die Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte holen uns nun mit voller Wucht ein: Zwischen 1975 und 2020 hat sich die „hoch“ und „sehr hoch“ zersiedelte Fläche in Oberösterreich versechsfacht. In der unrühmlichen Statistik der Zersiedelung liegt Oberösterreich bundesweit auf Platz drei. Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis politischer Fehlentscheidungen.
Was es braucht, ist ein Paradigmenwechsel: Vorrang für Innenentwicklung, klare Nutzungspflichten für gewidmetes Bauland und echte strategische Regionalplanung. Nur so schaffen wir lebendige Ortskerne, erhalten produktive Böden und schützen wertvolle Erholungsräume. Alles andere ist ein Weiter-so – und das können wir uns längst nicht mehr leisten.

Stefan Kaineder
Stefan Kaineder

Klimalandesrat und Landessprecher

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