Wels muss eigene Verantwortung endlich ernst nehmen
Grüne/Schallmeiner zu ANTIFA-Forderung: Wels muss eigene Verantwortung endlich ernst nehmen
Der Bezirkssprecher der Grünen Wels Land und Vizebürgermeister von Thalheim NAbg. Ralph Schallmeiner unterstützt die Forderung der Welser ANTIFA nach einer Historiker:innen-Kommission zur Aufarbeitung der Belastung von Straßennamen in der Bezirkshauptstadt ebenso wie die Forderung nach einer Umbenennung der Franz-Resl-Straße.
Aus Grüner Sicht ist der laxe Umgang mit der eigenen Vergangenheit angesichts der langjährigen Debatte um die Braunen Flecken unverständlich. „Seit Ende der 80er sind die viel zitierten „Braunen Flecken“ untrennbar mit Wels verbunden, umso unverständlicher ist es, wenn solche immer noch auftauchen. An sich würde man davon ausgehen, dass man in den letzten Jahren aus der Debatte gelernt hätte, und Schlüsse gezogen hätte. Wir haben eine historische Verantwortung, dazu gehört auch eine schonungslose Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit. Jemand, der mit Antisemitismus in Mundart eine gewisse Bekanntheit erlangte, ist jedenfalls kein passender Namensgeber für eine Straße. Weder in Wels, noch sonst wo.“, so Schallmeiner in einer ersten Reaktion.
Generell fordern die Grünen ein neues Bewusstsein, wenn es um Namensgebungen in der Region geht. „Während es immer noch problematische Straßenbezeichnungen zu geben scheint, werden Antifaschistinnen und Opfer des Nationalsozialismus immer noch nicht im öffentlichen Raum ausreichend gewürdigt. Weder gibt es bis heute eine „Elfriede-Grünberg-Straße“ in Wels, noch gibt es die von den Thalheimer Grünen immer wieder ins Spiel gebrachte „Franckenstein-Straße“ benannt nach einem Thalheimer Widerstandskämpfer.“, so Schallmeiner. Aus Grüner Sicht ist das Aussparen der Causa „Braune Flecken“ bei der Laudatio auf den Ex-Bürgermeister Bregartner zudem ein Sinnbild der in Teilen der Welser Politik immer noch nicht vorhandenen aber dringend nötigen Bereitschaft sich kritisch mit der jüngeren Vergangenheit auseinander zu setzen.
Die Grünen Wels Land schließen sich jedenfalls der Forderung der ANTIFA Wels nach einer Kommission an, und erweitern diese Forderung um den gesamten Bezirk Wels Land. „Unser Bezirk war jahrzehntelang sicheres Hinterland für einschlägige Gruppen, wie man nicht zuletzt am Verein „Dichterstein“ in Offenhausen sehen konnte. Es würde mich nicht wundern, wenn da oder dort im Bezirk immer noch Straßennamen entsprechend vorbelastet sind. Wenn unsere Bezirkshauptstadt dieses Thema ernsthaft angehen sollte, dann wäre es gescheit das auch im ganzen Bezirk zu machen.“, so der Grüne Bezirkssprecher und Nationalratsabgeordnete abschließend.