Skip to main content
06.06.2025 Allgemein

Wei­te­re Bo­den­ver­sie­ge­lung in Neu­kir­chen bei Lam­bach droht

Bodenversiegelung

„Wenn wir unsere besten Böden weiter zubetonieren, wird es auch keine Kühllogistik mehr brauchen“

Mit deutlicher Kritik reagieren der oberösterreichische Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder und der Grüne Raumordnungssprecher LAbg. Rudi Hemetsberger auf eine geplante Umwidmung von über vier Hektar wertvollem Grünland in ein Betriebsbaugebiet in Neukirchen bei Lambach. Die geplante Ansiedelung eines Kühllogistik-Unternehmens mit 18 Laderampen und einem rund um die Uhr laufenden Lkw-Betrieb sorgt bei der Bevölkerung für Unmut „Die Versiegelung von weiteren vier Hektar fruchtbarem Boden für eine massive Kühllogistik-Anlage mit ständigem Lkw-Verkehr ist ein Paradebeispiel für fehlgeleitete Raumordnung“, so Kaineder.

„Gerade in Zeiten, in denen die Hochwasserrisiken aufgrund der Klimakrise zunehmen, können wir es uns nicht mehr leisten, unsere natürlichen Wasserspeicher zuzubetonieren. Jeder Quadratmeter gesunder Boden ist nicht nur ein Schutzschild gegen Überschwemmungen und eine Versicherung für kommende Generationen, sondern sicher auch unsere Lebensmittelversorgung langfristig ab. Wenn wir weiter so zubetonieren, werden wir auch keine Kühllogistikunternehmen mehr brauchen.

Die vom Gemeinderat geplante Umwidmung steht im Widerspruch zu allen Bestrebungen, den Bodenverbrauch in Oberösterreich endlich einzudämmen. Raumordnungssprecher Hemetsberger warnt, dass der Flächenfraß nicht nur die Klimakrise verschärft, sondern auch die Ernährungssicherheit gefährdet.

„Oberösterreich gehört zu den am stärksten zersiedelten Bundesländern. Anstatt Fleckerlteppiche und immer neue Gewerbeflächen auf der grünen Wiese zu widmen, braucht es endlich eine offensive Leerstands- und Nachnutzungspolitik, klare Verzichtsziele beim Bodenverbrauch und gesetzliche Anreize zur Verwertung bereits gewidmeten Baulandes“, so Hemetsberger.

Auch die Belastung für Anrainerinnen und Anrainer müsse ernst genommen werden: Sie berichten bereits jetzt von einer hohen Verkehrsbelastung durch Lkw – die geplante Betriebsansiedelung mit sieben Lkw pro Stunde würde diese Situation massiv verschärfen. Kaineder: „Klimaschutz, Bodenschutz und Lebensqualität müssen endlich Vorrang vor kurzfristigen Wirtschaftsinteressen haben.“

Er fordert daher die politisch Verantwortlichen in der Gemeinde auf, die Widmung kritisch zu überdenken und eine nachhaltige Siedlungsentwicklung mit Augenmaß in den Mittelpunkt zu stellen. „Was heute als wirtschaftliche Chance verkauft wird, kann sich morgen als ökologischer und sozialer Bumerang erweisen“, warnt Kaineder abschließend.

Stefan Kaineder
Stefan Kaineder

Klimalandesrat und Landessprecher

[email protected]
Rudi Hemetsberger
Rudi Hemetsberger

Landtagsabgeordneter und Bürgermeister

[email protected]
Beitrag teilen
1
2
3
4
5
6
7
8