Thalheimer Beteiligung für Landesgartenschau am Reinberg?
Viele Fragezeichen und wenige Antworten bei Thalheimer Beteiligung für Landesgartenschau am Reinberg
Der Thalheimer Reinberg ist neben den Traunauen für die Thalheimer:innen und Welser:innen ein bedeutendes Naherholungsgebiet. Angesichts der geplanten Einbettung des Thalheimer Wahrzeichens in die Landesgartenschau 2027 tun sich einige wichtige Fragen für die Grünen in der Marktgemeinde auf. Im eingereichten Konzept sind erhebliche Flächen dieses Naherholungsgebiets – westlich der „14-Nothelfer-Kapelle“ – als kostenpflichtig ausgewiesen.
„Eine kostenpflichtige Nutzung von Naherholungsgebieten geht sich für uns nicht aus. Wir hören zwar die Aussagen, dass es eine Gratislösung geben soll, aber am Tisch liegt außer Absichtserklärungen der Welser Stadtspitze in der Press noch nichts, was halbwegs einen Wert hat. Noch dazu wird bisher nur von den Welser:innen gesprochen. Wir verlangen von der Stadt Wels, dass es eine verbindliche Zusage zur kostenfreien Nutzung des gesamten Geländes der Landesgartenschau auch für die Thalheimer:innen gibt. So lange eine solche schriftlich dem Gemeinderat nicht vorliegt, muss die Gemeinde Thalheim aus unserer Sicht alle bisher gemachten Kooperationszusagen wieder zurücknehmen.“, meint der Grüne Vizebürgermeister von Thalheim Ralph Schallmeiner.
Zudem soll es laut Einreichkonzept einen barrierefreien Zugang mittels Shuttlebussen auf dem Areal hinter der Marienwarte geben. Die Zufahrt kann nur durch den historischen Ortskern der Aigenstraße und über die schmale Bruckhofstrasse erfolgen. “Mit den betroffenen Anrainer:innen wurde offensichtlich nicht gesprochen, weder seitens der Stadt Wels noch durch die Gemeinde Thalheim gab es Informationen. Es scheint so, als ob man die Betroffenen schlicht vor vollendete Tatsachen stellen will. Auch das ist ein No Go. Auch diese Frage ist zu klären, und zwar im Vorhinein und nicht dann, wenn es zu spät ist.“, meint Schallmeiner weiter.
Schallmeiners Kollegin im Gemeinderat Fraktionssprecherin Claudia Weitzenböck dazu: „Die vorliegenden Pläne sind durchaus als dreist zu bezeichnen. Zum einen sollen Thalheimer:innen und Welser:innen, die am Reinberg gerne zur Erholung spazieren während der Landesgartenschau laut Einreichkonzept das nur mehr kostenpflichtig machen können. Und die Pläne des Shuttelbusses betreffen die Anrainer:innen in Thalheim. Allein der zusätzliche Verkehr durch die Siedlungsfläche südwestlich der Bezahlzone – also die Siedlung rund um den Bruckhof – wird entsprechend belasten. Das Mindeste wäre es, mit den Betroffenen davor zu reden, zu klären welche Belastungen zusätzlich auf die Anrainer zukommen und wie diese zu stemmen sein werden.“.
Die Thalheimer Grünen gehen mit der gesamten bisherigen Informationspolitik hart ins Gericht: „Statt transparenter Information erfahren wir als betroffene Gemeindevertreter:innen alles „zizerlweis“ aus informellen Gesprächen und aus den Medien. Die Landesgartenschau betrifft Thalheim in vielfacher Hinsicht, und da wollen wir sichergestellt haben, dass es keine Nachteile für die Thalheimer Bevölkerung geben wird. Dafür haben die Veranstalter zu sorgen, das beginnt beim Verkehr und geht bis hin zu den Anrainer:innen vor Ort und den Menschen in Thalheim. Wenn das nicht erfüllt werden will oder werden kann, dann sollte Thalheim sich auch nicht an der Schau beteiligen. Alle bisher getätigten Zusagen sind dann umgehend zu widerrufen.“, fasst Weitzenböck abschließend die Forderungen an die Stadt Wels und den Thalheimer Bürgermeister zusammen.
Aus diesem Grund hat auch der Grüne Vizebürgermeister bereits die Aufnahme eines Tagesordnungspunktes auf die nächste Sitzung des Gemeindevorstands verlangt. „Es wird Zeit, dass wir auch in den Gemeindegremien über dieses Projekt reden, es wird aber auch Zeit, dass die Menschen in Thalheim transparent informiert werden. Und das bevor alles unveränderbar und unumstößlich ist.“, schließen Weitzenböck und Schallmeiner.