Grüne Stellungnahme zur Jugendstudie
Am Montag, den 11. März, wurden die Ergebnisse der sogenannten Jugendstudie vorgestellt. Wir, die Grünen, haben sowohl inhaltlich als auch methodisch stets deutliche Kritik an dieser Studie geübt. Die Mehrheit der Jugendlichen, mit denen ich gesprochen habe, war nicht einmal über die Existenz der Studie informiert, und jene, die sie kannten, äußerten sich durchweg negativ. Zu Beginn der Studie wandten sich einige Jugendliche sogar an die Bezirksrundschau, um ihren Unmut über die Studie auszudrücken. Zudem meldeten sich Expertinnen und Experten mit einem offenen Brief an den zuständigen Referenten sowie den Gemeinderat zu Wort. Leider wurden all diese kritischen Stimmen ignoriert.
Es überrascht uns nicht, dass die Kritik der Grünen von den Stadtverantwortlichen übergangen wird. Jedoch das Ignorieren der Stimmen von Jugendlichen, Jugendarbeitenden, Jugendcoaches und anderen zeigt ein besorgniserregendes Desinteresse und eine Respektlosigkeit.
Im Oktober des vergangenen Jahres fand ein Austausch über die Jugendstudie statt, bei dem wir Grüne, zusammen mit der SPÖ und der ÖVP, die Möglichkeit hatten, Kritik zu äußern und nach der Auswahl der Fragestellungen zu fragen. Meine Fragen, zum Beispiel: warum Informationen über die religiöse Überzeugung oder die Herkunft der Eltern relevant sein sollen, wenn es doch um die Bedürfnisse der Jugendlichen geht, blieben unbeantwortet.
Dieser Austausch erwies sich als wenig produktiv, und im Nachhinein schien es, als könnte sich der zuständige Referent nicht einmal an die geäußerte Kritik erinnern – eine Taktik, die eher rhetorisch als vergesslich wirkte.
Die Studie selbst halten wir für wenig aussagekräftig, vor allem weil sie hauptsächlich online durchgeführt wurde, ohne sicherstellen zu können, dass ausschließlich Jugendliche teilgenommen haben. Die Möglichkeit, die Studie auf einem Gerät mehrfach durchzuführen, untergräbt jegliche wissenschaftliche Validität.
In Wahrheit müsste diese Studie mit den richtigen Fragen und einem wissenschaftlicheren Ansatz neu konzipiert werden. Dass dies unwahrscheinlich ist, zeigt erneut, dass die Interessen Jugendlicher in der Politik von Wels oft nur vordergründig behandelt werden. Dennoch werde ich mich nicht entmutigen lassen. Ich wusste, dass der Einsatz für ein jugendgerechtes Wels eine Herausforderung sein würde. Ich werde weiterhin im Gemeinderat für die Interessen meiner Generation und der kommenden Generationen kämpfen.