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09.09.2024 Allgemein

Schott­er­gär­ten

Irrglaube eines pflegeleichten Gartens

Sowohl in Deutschland als auch in Österreich liegen die sogenannten „Schottergärten“ im Trend, weil sie angeblich pflegeleichter sind (und ein optischer Lichtblick sein sollen).

Das stimmt nicht, denn es sammeln sich Laub, Staub und Flugsamen an, die dann sprießen und sich sehr schwer entfernen lassen.

Zudem gibt es sehr viele ökologisch negative Aspekte:

Je nach Sonneneinstrahlung entstehen Hitzeinseln wie bei Asphalt und Beton. Tiere, vor allem Insekten haben keine Chance zum Überleben, das heißt, die Artenvielfalt sinkt rapide. Die Natur wird im wahrsten Sinne des Wortes „platt“ gemacht. Unter den Steinen wird ein Vlies ausgelegt, durch das kaum Feuchtigkeit dringt, dadurch wird der Boden hart wie Beton, was an solchen Orten bei viel Regen zu Überflutungen führen kann, da das Wasser nicht versickern kann.

In Zeiten, wo durch industrielle Landwirtschaft die Artenvielfalt sinkt, sollten die Gartenbesitzer:in Möglichkeiten schaffen, dem entgegenzuwirken – durch Vielfalt von Stauden, Sträuchern und Blumenwiesen.

Es sei noch anzumerken, dass sowohl Baden-Württemberg als auch Nordrhein-Westfalen Schottergärten verboten haben. Zudem hat das Bundesland Nordrhein-Westfalen den Gemeinden und Städten das Recht erteilt, von den Gartenbesitzer:innen einen Rückbau der Flächen zu fordern.

Das sollte nicht das Ansinnen sein, wohl aber das Bewusstsein schärfen, dass diese „Gärten“ wider die Natur sind. Jeder erntet die Früchte seines eigenen Tuns – in diesem Fall Hitze oder Überschwemmungsgefahr.

Hartmut Jilg
Hartmut Jilg

Ersatzgemeinderat

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