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26.06.2023 Allgemein

Sa­nie­rung Un­ters­tett­ner Bach Mai 2023

Ein ungewöhnlicher Bach

Wo er genau herkommt wissen die Wenigsten, denn wie bei vielen Bächen sind seine Quellen unter landwirtschaftlich genutzten Flächen verschwunden. Jedenfalls ist das Bacherl oben weitaus breiter als unten. Sein Wasser kommt nämlich aus zwei Schluchten bei Schröttenham, in denen sogar Platz für Aushubmaterial und Ziegelschutt ist. Unten, gegenüber dem neuen Feuerwehrhaus dagegen kann man ihn mit einem einzigen Schritt überqueren. Oberhalb des Dorfes gleicht er einem Wildbach, der sein Bett selbst gestaltet und es der jeweiligen Wassermenge anpasst. Im Dorfzentrum hat man ihn in ein Korsett gezwängt. Die senkrechten Betonwände halten zwar den Wassermassen stand, sorgen aber immer wieder dafür, dass Bierkisten und Blumentöpfe den Standort wechseln und viel Schlamm auf Straßen und Grünflächen zurückbleibt.

Auf seinem weiteren Weg zur Trattnach machen eine Misthaufen- und eine  Steinmauer Hochwasser den Platz streitig. Der Widerstände noch nicht genug kommt das Fließgewässer schließlich vor einer eisernen Rückschlagklappe im Trattnachufer zum Stehen, wenn die Trattnach Hochwasser führt.

Bei jedem Starkregen lagert der Bach am linken Ufer ab (Blick in Fließrichtung) und erodiert straßenseitig. Das führte am 2.6.2016 infolge eines Extremniederschlages zu Schäden am rechten Bachufer. Diesbezüglich erging damals ein Schreiben der BH Grieskirchen zur Sicherung des Ufers an Besitzer: „Nach §41 Abs. 3 Wasserrechtsgesetz 1959 ist der Eigentümer des Ufers… der fließenden Gewässer befugt, Stein-, Holz- oder andere Verkleidungen zum Schutz und zur Sicherung seines Ufers… auszuführen. Er muss aber… auf seine Kosten binnen einer bestimmten Frist… den früheren Zustand wiederherstellen.“

Es vergingen fast sieben Jahre und der Bach hatte bereits so viel Schotter vom Unterbau der 2005 sanierten Gemeindestraße fortgeschwemmt, dass das Straßenbankett abbrach. Somit war die Gemeinde zuständig für die Sanierung. Von den 6.000,- € steuerten ein Drittel das Land und ein Drittel der Bund bei.

Anders ausgeführt als im Umweltausschuss beschlossen

In der Umweltausschusssitzung im Feuerwehrhaus Unterstetten mit DI Harald Reder vom Gewässerbezirk Grieskirchen wurde einstimmig beschlossen, das Bachbett entlang der gefährdeten Gemeindestraße südlich des neuen Feuerwehrhauses so weit zu verlegen, dass Gehölze zur dauerhaften Ufersicherung gepflanzt werden können. Ausgeführt wurde die Sanierung des Ufers dann in Blockwurf-Verbauung, was einer Begradigung gleichkommt, wie man sie vor 60 Jahren gemacht hat. Doch wie die regulierte Trattnach beweist, bleiben selbst die schwersten Granitblöcke nicht dort wo sie eingebaut wurden: Wasser hat meist bei Hochwasser durch Schneeschmelze die größte zerstörende Kraft, weil es bei 4°C. am schwersten ist. Das Problem hat ja nun nicht mehr der Uferbesitzer sondern die Gemeinde.

Ein unnötiger Gehsteig

Die gleichen Grundanrainer, die dem Wasser am wenigsten Platz zugestehen, wünschen sich jetzt einen 600m langen und 1,5m breiten Gehsteig von der Gemeindegrenze zu Taufkirchen bis ins Ortszentrum von Unterstetten. Doch da es in Taufkirchen keinen Nahversorger gibt, wird er wenig benützt werden.

Kosten für den Gehsteig: 240.000,- € ohne Grundablöse. Die Gehsteigräumung soll der Maschinenring übernehmen. An die Kosten für Wasserrückhalt und Retentionsraumpflege hat man noch nicht einmal gedacht.- Gewinne den Grundbesitzern und Baulandwerbern, Kosten für die Gemeinde! Abgesehen davon wird eine 6m breite Straße mehr und schnelleren Verkehr zur Folge haben.

Wegen ständiger Probleme mit Hangwasser und Erosion haben wir mit dem Obmann des Umweltausschusses für die Gemeideratssitzung einen Vortrag organisiert: „Gemeinsam für Wasser, Klima und Natur“. Er wurde von der Frau Bürgermeisterin auf 18. Juli verschoben. Ihr ist der Gehsteig wichtiger, obwohl es in der Bauausschusssitzung noch immer den Plan nicht gab.

Es soll nun eine Studie zum Unterstettner Bach durchgeführt werden.

Wir versiegeln weitere ca.1.000m2! Dabei ist jeder versiegelte Quadratmeter ein Schritt in die falsche Richtung.

Maria Rössler
Maria Rössler

Fraktionsobfrau, Gemeinderätin

[email protected]
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