Wenn am Ende des Geldes zu viel Monat übrig bleibt
Die Preissteigerungen der letzten Monate treffen trotz umfangreicher Abfederungen durch die Bundesregierung vor allem Menschen mit geringen Einkommen. Aber auch mit Durchschnittsverdienst heißt es, spürbar tiefer in die Taschen zu greifen.
Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, muss leider damit rechnen, dass die Inflationsrate wohl hoch bleiben wird. In den letzten Jahrzehnten haben wir alle unseren Konsum weit übertrieben. Nun zu glauben oder gar politisch zu fordern, es könne und müsse alles so weitergehen wie bisher, wäre naiv und verantwortungslos. Angesichts des Klimawandels können wir kaum mit wesentlichen Energiepreissenkungen rechnen. Wir müssen wohl auch unseren Lebensstandard überdenken.
Gegen nicht ausreichendes Einkommen hilft nur mehr verdienen oder bei den Ausgaben sparen. Lotto-Sechser und reiche Erbschaften sind bekanntlich eher selten.
Da Einkünfte nicht beliebig steigerbar sind, hier einige Tipps, die Ausgaben zu senken:
Nützen Sie ohne Scham billige oder kostenlose Einkaufsmöglichkeiten wie Lebensmittelretterplätze, Sozialgartl, Sozialmärkte, Kostnixläden, Second-Hand-Läden, Abverkaufsaktionen der Supermärkte u.ä., siehe unten.
Verzichten Sie auf vermeidbare Autofahrten, nützen Sie Öffis und überlegen Sie, ob wirklich jedes Familienmitglied ein eigenes Kraftfahrzeug haben muss.
Beteiligen Sie verdienende Familienmitglieder an Ihren Aufwänden – auch junge Menschen müssen lernen, dass das Leben Geld kostet und der Lohn nicht nur zum Vergnügen da ist.
Einige Tipps, wie Sie ohne Kostenaufwand Ihre Energiekosten senken können, finden Sie auf Seite 6.
Überlegen Sie, wie viel Sie für ihre Haustiere ausgeben, und ob das wirklich sein muss.
Für die tägliche Schachtel Zigaretten bezahlen Sie im Jahr rund 2.200 Euro, für zwei Halbe Bier am Tag etwa 800 Euro im Supermarkt, im Lokal das Drei- bis Vierfache. Genussmittel einsparen unterstützt Geldbörse und Gesundheit. Entwöhnungsprogramme der Krankenkassen sind hingegen kostenlos.
Nützen Sie Sozialleistungen, die Ihnen zustehen, und machen Sie Ihre Arbeitnehmerveranlagung („Lohnsteuerausgleich“). Kostenlose Hilfe dazu erhalten Sie bei Sozialeinrichtungen (Listen am Gemeindeamt), beim Finanzamt oder bei der Arbeiterkammer.
Wenn Schulden, Zahlungsrückstände oder Kredite ihr Problem drückend verschärfen, brauchen Sie professionelle Hilfe. Wenden Sie sich an die Schuldnerhilfe www.schuldner-hilfe.at. Erwarten Sie nicht, dass andere Ihre Kosten übernehmen werden. Die Profis dort können Sie umfassend beraten – mitwirken und umsetzen müssen Sie die Tipps natürlich selbst.
Tipps
GRATIS: Lebensmittelretterplatz St. Georgen, bei Trafostation neben Einsatzzentrum, tgl.0-24 Uhr
GRATIS: Kostnixladen Mauthausen Marktplatz 4, Mi 17-18, Sa 9-10 Uhr, www.pfarre.mauthausen.at *)
SPENDE: Sozialgartl Pfarre St. Georgen nach Sonntagsmesse (Juni-Oktober), Mauthausen Marktplatz 4, Mi 17-18, Sa 9-10 Uhr *)
BILLIG: mobiler Sozialmarkt Einsatzzentrum St. Georgen, Mi 15-17 Uhr, nur mit Berechtigungskarte (Auskunft Rotes Kreuz)
BILLIG: Too good to go, bei teilnehmenden Supermärkten, z.B. SPAR. www.toogoodtogo.at, www.spar.at
SECOND HAND: Carla Caritas-Laden, Donaupark Mauthausen oder Linz Baumbachstr. 3, Mo-Fr 8-18, Sa -17 Uhr www.caritas-ooe.at *)
SECOND HAND: Volkshilfe Revital-Shop Linz Franckstr. 42, Schwertberg Aisttalstr. 16, Mo-Fr 9-17 Uhr, www.volkshilfe.ooe.at *)
*) Hier können auch einwandfreie Sachspenden abgegeben werden.