Pflegestrategie: Schulterschluss macht zuversichtlich
Schulterschluss von Land, Städten und Gemeinden macht ebenso zuversichtlich wie die angekündigten Maßnahmen – Digitalisierung ist vor allem zur administrativen Entlastung der Mitabeiter:innen einzusetzen – bei verbessertem Pflegeschlüssel ist auf die Wahrung der Pflegequalität zu achten
„Statt die heiße Pflege-Kartoffel ständig weiterzureichen, hält man sie jetzt gemeinsam. Jetzt wird’s drauf ankommen, dass Land, Städte und Gemeinden daraus ein gutes Gericht zubereiten und dies natürlich gemeinsam mit den Pflegeeinrichtungen. Die Zutaten sind vielversprechend. Sie müssen aber wie etwa die angekündigte Digitalisierung vor allem zur administrativen Entlastung der Mitarbeiter:innen eingesetzt werden. Die ersten Schritte zu einem verbesserter Mindestpflegeschlüssel sind überfällig. Jetzt muss darauf geachtet werden, dass dabei auch die Qualität der Pflege gewahrt ist. Mehr Interessierte in die Pflege zu bringen. Das ist das Ziel. Diesen wichtigen Beruf dafür attraktiver und weniger belastend zu machen, ist die Aufgabe. Sie zu erfüllen, ist jetzt quasi Pflicht, sonst fährt die gesicherte Pflege gegen die Wand“, reagiert die Grüne Pflegesprecherin LAbg. Ulrike Schwarz auf den Schulterschluss von Land, Städten und Gemeinden gegen den Pflegemangel.
So muss die angekündigte Digitalisierung in einen hürdenfreieren und zeitsparenderen Arbeitsprozess der Mitarbeiter:innen fließen. „Pflegeroboter sind sicherlich ein bemerkenswertes Novum. Vor allem aber ist es wichtig, dass die Digitalisierung die Arbeitsabläufe der Mitarbeiter:innen und die Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitseinrichtungen erleichtert. Dies betrifft vor allem die Verwaltung und die Pflegedokumentationen, deren Zugänglichkeit und Bearbeitung vereinheitlicht werden muss. Dies bietet viel Potential, um den Zeitdruck und Belastung von den Mitarbeiter:innen zu nehmen“, betont Schwarz.
Lange von den Grünen gefordert, werden neben mehr Unterstützungskräften und Dienstplansicherheit auch erste Schritte zu einem verbesserten Pflegeschlüssel gesetzt, um für Entastung zu sorgen. Denn manche Betreuungsbereiche erfordern besonders arbeits- und zeitintensive Zuwendung. „Gerade für diese betreuungsintensive Arbeit ist ein verbesserten Mindestpflegeschlüssel immens wichtig. Er ermöglicht einen Personaleinsatz, der Überlastung vorbeugt. Das ist wichtig für die aktuellen Betreuungskräfte. Es wird auch fraglos leichter sein, neue Pflegekräfte zu gewinnen, wenn sie nicht fürchten müssen, gleich mit massiver Überlastung konfrontiert zu sein. Die dabei angekündigte Flexibilisierung ist gut, darf aber nicht zu einer Minderung der Betreuungsqualität führen“; betont Schwarz.