Osterweiterung durch die Hintertür?
Die Wahlauseinandersetzung vor der letzten Gemeinderatswahl war geprägt von der geplanten Erweiterung des Betriebsbaugebiets. Wie es scheint wird diese nach wie vor vorangetrieben.
Schritt für Schritt wird der Weg geebnet, um in Arbing noch mehr wertvolle Natur- und Kulturlandschaft verbauen zu können.
Die Erweiterung wurde 2020 schon versucht
Wir haben vor der Wahl darauf aufmerksam gemacht, dass schon 2020 versucht wurde weitere Flächen in Betriebsbauland umzuwidmen. Das Land OÖ folgte dem Beschluss des damaligen Arbinger Gemeinderats zum Glück nicht. Die Umwidmung wurde vom Land abgelehnt. Zwei der vier Ablehnungsgründe waren die damals noch freien Flächen im bestehenden Betriebsbaugebiet, sowie die fehlende verkehrstechnische Erschließung des neuen.
Schließung der Eisenbahnkreuzung Bahnhofstraße?
Der Bahnübergang in der Bahnhofstraße soll aufgelassen werden. Dafür gibt es mehrere Gründe. Ins Treffen geführt werden u.a. die Entlastung der Anrainer und die Kosten, die eine Sanierung verursachen würde. Was hat das mit der Erweiterung des Betriebsbaugebiets zu tun?
Wirtschaftspark will erweitern
Ende August 2022 hat der Wirtschaftspark Perg beschlossen, die Schließung des Bahnübergangs Bahnhofstraße zu befürworten, wenn dafür ein neuer Bahnübergang weiter östlich errichtet wird. Der Wirtschaftspark hat natürlich kein Mandat um über Schließung bzw. Errichtung von Eisenbahnkreuzungen in Arbing zu entscheiden. Auch unsere Bürgermeisterin wird Ihre Funktion im Vorstand des Wirtschaftsparks strikt von ihrem Amt in Arbing zu trennen wissen. Es zeigt aber, wohin die Reise gehen soll.
Neue Eisenbahnkreuzung mit Schwerlaststraße
Es wird wieder aufgewärmt werden, was der Bevölkerung als „Sportplatz-Linksabbieger“ zu verkaufen versucht wurde. In Wahrheit ist dies eine B3-Kreuzung, die eine Erweiterung des Betriebsbaugebiets ermöglicht. Dort soll dann die neue Eisenbahnkreuzung gemeinsam mit einer fast 1 km langen Schwerlaststraße entstehen. Sogar ein noch größeres Projekt, bis Puchberg reichend, wird diskutiert.
Kann sich Arbing das leisten?
Natürlich nicht! Der Wirtschaftspark wird mit Freuden einspringen. Die Mittel hat er, da er die Einnahmen für Erweiterungen hortet, anstatt sie an die Gemeinden auszuschütten. Die Annahme, dass der Wirtschaftspark Millionen in Form von Straßen im Arbinger Boden vergraben wird um die Anrainer der Bahnhofstrasse zu entlasten, ist jedoch mehr als weltfremd. Mit der Erschließungsstraße inklusive Bahnübergang entfällt ein weiterer Ablehnungsgrund des Landes gegen die Flächenumwidmung!
Farbe bekennen
Es ist höchste Zeit für alle politischen Akteure endlich Farbe zu bekennen. Lasst Euch von Euren Gemeinderät:innen erklären, wofür sie stehen. Seit mehr als 20 Jahren rechnet sich das Betriebsbaugebiet für Arbing finanziell nicht und wird sich womöglich niemals rechnen! Soll der Ausverkauf von Arbing trotzdem weitergehen?
Fakten-Box
ABWANDERUNG:
“Die Betriebsansiedlungen haben die Abwanderung aus Arbing gestoppt.”
Fakt ist jedoch, dass seit 1945 Arbing stetig wächst. Es hat nie Anzeichen einer Abwanderung gegeben.
ÖKO-SCHMÄH:
“Die Arbeitsplätze im Ort verringern den Verkehr und entlasten die Umwelt.”
Daten der Statistik Austria und der WKO zeigen anderes. Es wird aus Arbing genauso ausgependelt wie im OÖ-Durchschnitt, jedoch steigt die Anzahl der Einpendler überdurchschnittlich. 2015 arbeiteten 155 Arbinger:innen im Ort, 2020 nur noch 120.
ENTWICKLUNGSKONZEPT:
Im Vorentwurf zum neuen ÖEK empfiehlt Ortsplaner DI Giradi explizit keine Erweiterung nach Osten.
RENATURIERUNG UND NAHERHOLUNG:
Der renaturierte Arbingerbach wird mit Verweilplätzen am Wasser ausgestattet. Ein Naherholungsgebiet mitten im Gewerbegebiet oder direkt neben einer Schwerlaststraße würde nicht genutzt werden.