Erneuerbaren-Bilanz: Kein Grund für Stolz zum Jahresende
Wasserkraft weitgehend ausgeschöpft, Solar in erster Linie im privaten Bereich, Windkraft ein eigenes beschämendes Kapitel, Netzausbau verschlafen – worauf ist LR Achleitner stolz?
„LR Achleitner macht den Jahres-Kehraus und schaufelt noch einmal seine angeblichen Energiewende-Leistungen auf ein dürftiges Häuflein. Oberösterreich als Spitzenreiter bei den Erneuerbaren zu bezeichnen, ist wahrhaft verwegen. Wie erklärt er den Umstand, dass etwa in Niederösterreich der fossile Anteil bis zum Jahr 2021 auf 12,7 Prozent gesenkt werden konnte, in Oberösterreich auf nur 23,2. Wie erklärt er, dass im Nachbarbundesland der Anteil von Wind, PV und Geothermie seit 2005 auf 31,9 gesteigert werden konnte, in OÖ auf klägliche 4,8 Prozent. Wenn eine Bilanz einfach nicht glänzen kann, hilft auch das dauernde Polieren nichts“, kommentiert der Grüne Landessprecher LR Stefan Kaineder die vorgebliche Erfolgsmeldung von LR Achleitner.
Wenn etwa einigermaßen klappt, ist das der PV-Ausbau. Selbst der ist den Bundes-Milliarden und -Maßnahmen, den vielen Haushalten zu verdanken und bräuchte noch eine kraftvolle Ausweitung auf geeignete Großflächen etwa Parkplatzüberdachungen. Der Ausbau der Großwasserkraft ist eine Errungenschaft vergangener Jahrzehnte und deren Potential weitgehend ausgereizt. Die Nutzung der Windkraft ist bekannt beschämend und erschöpft sich in der Bejubelung von ein paar neuen Windrädern an alten Strandorten.
„Achleitner sei seine Bilanz gegönnt. Aber sie bringt nichts. Nicht den Unternehmen, die dringend mehr Grün-Strom brauchen. Nicht den Leuten, die keinen PV-Strom einspeisen können, weil der Netzausbau verschlafen wurde. Aber neues Jahr, neue Chancen. Mögen die angeblichen Energiewende-Erfolge nicht länger in Aussendungen stehen, sondern in der Landschaft“, betont Kaineder.
