Skip to main content
06.12.2023 Presse

Mo­bi­li­täts­er­he­bung: Er­geb­nis­se sind ein Ar­beits­auf­trag

Symbolbild Autos stehen im Stau

Wer dem Auto auch weiter die zentrale Rolle zuschreibt und dort alternative Angebote schaffen will, wo er es für notwendig und sinnvoll hält, hat die Mobilitätswende schon ad acta gelegt

„Das ist so und wird wohl auch so bleiben. Das ist eine magere Erkenntnis aus der vorliegenden Mobilitätserhebung. Wenn 65 Prozent aller Wege mit dem Auto gefahren werden und nur 10 Prozent mit den Öffis, ist das nicht einfach zur Kenntnis zu nehmen, sondern es ist ein Arbeitsauftrag. Diesen scheint LR Steinkellner aber nicht mit Inbrunst zu verfolgen. Wer dem Auto auch weiter die zentrale Rolle zuschreibt und dort alternative Angebote schaffen will, wo er es für notwendig und sinnvoll hält, hat die Mobilitätswende schon ad acta gelegt. Denn dafür müsste das Öffi-Angebot umfassend ausgebaut und attraktiviert werden. Und dafür müsste auch das Signal an die Bevölkerung gesendet werden, dass es machbar und nötig ist und dass die Politik voll dahintersteht. Stattdessen gibt’s ein laues „Ist halt so“, reagiert die Grüne Mobilitätssprecherin LAbg. Dagmar Engl auf die Ergebnisse der Mobilitätserhebung.

Auf die Stadtbahn als Öffi-Aushängeschild zu verweisen, ist für Engl zu wenig. „Ist es nicht das Klimaticket, muss die Stadtbahn als Öffi-Feigenblatt herhalten. Ein Projekt, das ebenfalls vom Bund kommt und von dem wir nicht wissen, wo die Planung eigentlich steht. Da gäbe es viel mehr zu tun. Wenn drei Viertel der Haushalte eine Bushaltestelle in der Nähe haben, 39 Prozent eine Bahnverbindung und die Öffi Nutzung dennoch nur knapp zweistellig ist, stimmt etwas im Gesamtsystem nicht, in Attraktivität und Vertaktung. Und wenn 80 Prozent ein Fahrrad haben und der Radverkehrsanteil bei 6,7 Prozent liegt, ist das auch eine erkleckliche Schieflage, die wohl an der mageren und unsicheren Radinfrastruktur liegt“, betont Engl.

Engl: „Es geht nicht darum, die Verkehrsteilnehmer:innen gegeneinander auszuspielen. Es geht darum, den Menschen ein Öffi-Angebot zu liefern, dass ihnen die Entscheidung zum Umstieg auf Bus, Bahn und Rad erleichtert. Dass viele Menschen aufs Auto angewiesen sind, kann nicht als immerwährende Gegebenheit hingenommen werden und auch nicht als Argument den Öffi-Ausbau schleifen zu lassen“.

Dagmar Engl
Dagmar Engl

Landtagsabgeordnete und Stellvertretende Landessprecherin

[email protected]
Beitrag teilen
1
2
3
4
5
6
7
8