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06.09.2023 Presse

Kin­der­be­treu­ung: An­kün­di­gung reicht noch nicht für Bei­fall

Kinder lernen

Sollte es den Geldsegen des Bundes tatsächlich geben, erwarten die Grünen von LH-Stv.in Haberlander, diesen nicht nur zielgerichtet einzusetzen, sondern auch Fehler der Vergangenheit zu beseitigen – noch ist das Kinderland OÖ nur ein Marketing-Gag – schon einmal wurden Milliarden versprochen und dann in ÖVP-Chats begraben

„Milliarden für die Kinderbetreuung sind an sich natürlich großartig. Dass dieser Vorstoß von der ÖVP kommt, erlaubt aber doch eine gewisse Skepsis. Von einer ÖVP, die bei der Kinderbetreuung seit Jahrzehnten beidbeinig bremst, Bemühungen sogar unterläuft und in zwei Bundesländern sogar fürs Daheimbleiben zahlt. Dass Oberösterreich bei der Betreuung der Unter-Drei-jährigen seit Ewigkeiten als Schlusslicht blinkt, ist ebenso bekannt wie das angestrebte Kinderland als neue Marketing-Strategie. Die von Kanzler Nehammer und Ministerin Raab angekündigten Milliarden können den selbstverordneten Aufholprozess des Landes zumindest unterstützen. Lauten Beifall gibt’s aber erst, wenn die Pläne und Summen nicht nur verlautbart, sondern unter Dach und Fach sind“, kommentiert der Grüne Klubobmann LAbg. Severin Mayr die in den Raum gestellten Milliarden-Investitionen in die Kinderbetreuung.

Sollte es den Geldsegen des Bundes tatsächlich geben, erwarten die Grünen von LH-Stv.in Haberlander diesen nicht nur zielgerichtet einzusetzen, sondern auch Fehler der Vergangenheit zu beseitigen. „Die Nachmittagsgebühr muss weg. Sie ist ein Hemmschuh der Kinderbetreuung, Belastung für die Eltern und mit den angekündigten Bundesgeldern überflüssig. Es muss eine Personaloffensive geben, denn ohne mehr Personal sind neue Betreuungsplätze und kleinere Gruppen nicht umzusetzen. Und schließlich sind die Arbeitsbedingungen weiter zu verbessern, bis hin zu weniger Bürokratie“, fordert Mayr.

Für Mayr ist klar, dass der Druck der Wirtschaft mitverantwortlich ist für diese angekündigte Kinderbetreuungs-Offensive der ÖVP. Diese braucht Arbeitskräfte und damit eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. „Es wird sich zeigen, ob diese Offensive aus einem Guss kommt und auch in Oberösterreich von allen mitgetragen wird. Der Sager von Klubobmann Dörfel, dass der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung eigentlich der direkte Weg zur Zwangsarbeit für junge Mütter sei, ist mittlerweile Legende und Ausdruck dessen, was in Oberösterreich bei der Kinderbetreuung seit Jahren schiefläuft. Es geht um den grundsätzlichen Zugang zur Rolle der Frau und ein überholtes Familien- und Gesellschaftsbild. Ob Milliarden-Summen aus dem Bund dies ändern werden, wird sich weisen“, betont Mayr.

Severin Mayr
Severin Mayr

Klubobmann und Stellvertretender Landessprecher

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