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15.11.2022 Presse

LRH-Be­richt Pfle­ge: An­ge­bo­te brau­chen mehr In­ter­es­sier­te

Symbolbild mit vier Händen die ineinander greifen

Nur wenn Entlohnung und Arbeitsbedingungen besser werden, wird es mehr Pflegekräfte geben – Maßnahmen sind ständig zu überprüfen – Klarheit herstellen, was das Pflegesystem leisten kann und was nicht

„Der Landesrechnungshof legt die Probleme gedruckt und gebunden auf den Tisch. Dass der Pflegebedarf immens steigt und dafür die Pflegekräfte fehlen, ist bekannt. Aber drei Punkte stechen hervor. Für alle Strategien muss es klare Ziele geben, die immer wieder geprüft werden müssen. Es muss klar vermittelt werden, was das Pflegesystem künftig leisten kann und was nicht. Und noch so viele Ausbildungsangebote helfen nicht, wenn die Interessent:innen fehlen. Aus allen drei Punkten haben die Landesverantwortlichen die Konsequenzen zu ziehen. Unterm Strich ist ganz klar: Ohne bessere Rahmenbedingungen, ohne bessere Bezahlung wird es nicht die nötigen Pflegekräfte und damit keine Lösung des Pflegemangels geben“, kommentiert die Grüne Pflegesprecherin LAbg. Ulrike Schwarz den Bericht des Landesrechnungshofs zur Pflege in Oberösterreich.

Von 107.000 Pflegebedürftigen bis 2040 geht der Landesrechnungshof aus. Um den Pflegebedarf bereits bis 2030 zu decken, braucht das Land 9950 zusätzliche Pflegekräfte. „Dafür ist ein gewaltiger Kraftakt nötig. Das Land hat mit neuen Ausbildungsmöglichkeiten reagiert. Das ist gut, aber es gibt zu wenige Interessent:innen. Den Landesverantwortlichen muss klar sein, dass sich nur dann mehr für diesen wichtigen Beruf entscheiden, wenn endlich Entlohnung, Arbeitsbedingungen und klare Zukunftsperspektiven passen. Und nur dann werden die Pflegekräfte im Job bleiben und ihn nicht völlig überarbeitet und entnervt hinwerfen“, betont Schwarz
Für Schwarz ist auch klar, dass alle Maßnahmen, Strategien und Ziele laufend überprüft werden müssen, wie es der Landesrechnungshof einfordert. „Das sollte selbstverständlich sein. Es ist gut und richtig, dass auf diese prekäre Entwicklung reagiert wird. Aber man kann nicht aufs geradewohl dahinagieren, ohne Wirkung und Effekte der Maßnahmen permanent zu prüfen. Nur mit ständiger Evaluierung ist feststellbar, ob der eingeschlagene Weg stimmt. Alles andere macht keinen Sinn“, meint Schwarz.

Zudem muss es in der Pflegedebatte Ehrlichkeit geben. Wenn das Land von „Altern in der Würde“ spricht, muss es klarstellen, welche Leistungen es dafür anbieten will und kann. „Man darf nicht hohe Erwartungen in der Bevölkerung schüren, die man dann nicht erfüllen kann. Es müssen alle Optionen für die Alten- und Pflegearbeit genutzt werden, alle Ebenen und Player einbezogen werden. Und es sind Strukturen zu schaffen, damit ältere Menschen möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben können“, betont Schwarz.

Ulrike Schwarz
Ulrike Schwarz

Landtagsabgeordnete

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