Landtag: Nachmittags-Betreuungsgebühr kippen
Wir haben alle Hürden zu entfernen, die Frauen von Vollzeitjobs abhalten
„Die Kinderbetreuung ausbauen, den Frauen die Chance auf mehr Vollzeitjobs zu ermöglichen und gleichzeitig an den Nachmittagsgebühren festzuhalten – das passt nicht zusammen, das ist ein eklatanter Widerspruch. Aber genau das macht Schwarz-Blau und das trägt auch LRin Haberlander mit. Denn nur auf die Gebührenfreiheit an den Vormittagen zu verweisen, ist zu wenig. Wir haben alle Hürden zu entfernen, die Frauen von der Berufstätigkeit abhalten. Alle Hindernisse, die es Frauen erschweren, Vollzeitjobs anzunehmen. Und dazu zählen nicht nur ein schleppender Ausbau der Kinderbetreuung, mit der Arbeit schwer vereinbare Öffnungszeiten, sondern auch die Betreuungsgebühren am Nachmittag“, meint die Grüne Frauensprecherin LAbg. Dagmar Engl zu den Antworten von Bildungs- und Frauenlandesrätin Haberlander.
Dass die Gemeinden ohnehin auf die Gebühren verzichten könnten, ist ein mehr als schwaches Argument. „Die Frage kann nicht auf die Gemeinden abgewälzt werden. Diese ringen um jeden Euro. Bräuchten in Zeiten der Teuerung selbst viel mehr Unterstützung vom Land. Es liegt an den Landesverantwortlichen, diese Gebühr zu kippen, den ebenfalls teuerungsgeplagten Eltern diese Zusatzlast zu nehmen und die Kinderbetreuung nicht länger an finanzielle Hürden zu koppeln“, betont Engl.
Dass gerade Oberösterreich alle bestehenden Kinderbetreuungs-Hürden abbauen müsste, zeigt die bekannte Faktenlage. Mit rund 57 Prozent hat Oberösterreich die höchste Rate an Frauen-Teilzeitarbeit und mit rund 26 Prozent die niedrigste bei der ganztägigen Kinderbetreuung. „Dies ist natürlich einer der Gründe, warum die Einkommensschere weiter enorm ist. Wir haben Frauen bei Vollzeitarbeitswünschen zu unterstützen und nicht durch Betreuungsgebühren zusätzliche Steine in den Weg zu legen“, betont Engl.