KTM-Pleite: Betroffene brauchen Unterstützung & Perspektive
Der morgige runde Tisch zwischen dem Land Oberösterreich, Sozialpartnern und AMS muss die Weichen stellen für die Zukunft von mehr als 3.500 Beschäftigten bei KTM.
Bei seinem milliardenschweren Hochrisikospiel mit KTM verpokerte Stefan Pierer die Jobs von mehr als 3.500 Beschäftigten. Der morgige Runde Tisch mit dem Land Oberösterreich, Sozialpartnern und dem AMS soll nun die Weichen für die Zukunft der KTM-Belegschaft stellen.
Dass nun mehrere tausend Menschen um ihre Jobs bangen müssen, geht zurück auf eklatante Managementfehler, die bei KTM in den vergangenen Jahren begangen wurden. KTM hat am Markt vorbeiproduziert und sitzt auf zigtausenden Motorrädern, die den EU-Abgasnormen nicht entsprechen und keine Abnehmer finden. Gleichzeitig wurde die Entwicklung alternativer Motoren völlig ausgespart und der Weg in die Grüne Transformation nicht beschritten. KTM ist unter den derzeitigen Voraussetzungen unter dem Strich nicht zukunftsfit.
Jetzt geht es aber in erster Linie darum, den Beschäftigten eine Perspektive zu bieten und ihnen die volle Unterstützung zuzusagen. Die Grünen fordern einen Plan, der alle Arbeitnehmer:innen mitdenkt, egal ob diese bereits gekündigt oder in Kurzarbeit geschickt wurden, ebenso wie jene, deren Zukunft bei KTM und den Zulieferbetrieben noch ungewiss ist.
„Der Prozess zur Installierung einer Arbeitsstiftung muss sofort gestartet werden und auch alle Stakeholder miteinbinden. Es braucht einen Sozialplan für die Betroffenen und attraktive Umschulungsmöglichkeiten zum Beispiel in Richtung Green Jobs, E-Mobilität oder des öffentlichen Verkehrs. Das heißt Sozialpartner und AMS, aber auch die Zulieferunternehmen vor Ort müssen mitgedacht werden und mitreden dürfen. Für dieses Vorhaben braucht das AMS zusätzliche finanzielle Mittel, damit nicht bei anderen Zielgruppen oder Projekten der Arbeitsmarktpolitik eingespart wird“, fordert die Grüne Arbeitsmarktsprecherin Ulrike Schwarz vor dem morgigen Runden Tisch.