Kinderbetreuung: Henne oder Ei?
Die Gemeinde Arbing erzielt im aktuellen Kinderbetreuungsatlas der AK OÖ erneut eines der schlechtesten Ergebnisse im Bezirk Perg. Trotzdem wurde unser Antrag den Kindergarten und die Krabbelstube auch am Montagnachmittag zu öffnen von ÖVP und FPÖ im Gemeinderat mit 10 zu 9 Stimmen abgelehnt.
Wie jedes Jahr im Sommer veröffentlicht die Arbeiterkammer OÖ ihren Kinderbetreuungsatlas. Dabei werden oberösterreichweit die Angebote zur Kinderbetreuung pro Gemeinde vergleichbar dargestellt. In der Skala von A (Bestnote) bis E erreicht Arbing aktuell über alle Altersgruppen gerechnet die Gesamtnote D+, in der Altersgruppe der Volksschüler sogar nur die Note E (AK OÖ, 08.08.2022 https://kba.arbeiterkammer.at).
Verbesserung im kommenden Jahr leider nur für Volksschulkinder
Die Erweiterung der im Frühjahr 2022 im Gemeinderat beschlossenen Nachmittagsbetreuung in der Volksschule auch für Montag wird zwar eine notwendige, aber dennoch nur kleine Verbesserung bringen. Bei den Kindergarten- und Krabbelstubenkindern wird es im nächsten Jahr in Arbing trotz gemeldetem Bedarf leider keine Verbesserung geben.
Natürlich kostet Kinderbetreuung Geld. Diese Investition empfiehlt allerdings selbst ÖVP-Arbeitsminister Kocher vor allem den Lokalpolitiker:innen: “Großen Aufholbedarf haben wir bei Kindern von ein bis drei Jahren, ganztägigen Öffnungszeiten und Elementarpädagogen und -pädagoginnen. Wer den Arbeitskräftemangel beheben will, muss Kinderbetreuung anbieten.” (Profil 25.06.2022, https://www.profil.at/oesterreich/wir-werden-im-winter-nicht-mit-dicken-decken-dasitzen-muessen/402053143).
Henne oder Ei Diskussion im Gemeinderat
Der Bedarf einer Kinderbetreuung an einem Montagnachmittag auch im Kindergarten wurde zuletzt im Frühsommer 2022 erhoben, und ergab tatsächlich eine Meldung für sechs Kinder. Anstatt das als Auftrag zu sehen wurden diese Meldungen lieber wegdiskutiert. Wir fragen uns daher tatsächlich, ab wie vielen Kindern für die ÖVP ausreichend Bedarf gegeben ist und was zuerst da sein muss: das Angebot oder der Bedarf nach Kinderbetreuung?
In der hitzigen Debatte im Gemeinderat beteuerte Bürgermeisterin Leitner erneut bei entsprechenden Bedarfsmeldungen das Angebot erweitern zu wollen. Daher unser Appell an alle Arbinger Eltern: Wenn ihr über das bestehende Angebot hinaus Bedarf an Kinderbetreuung habt, gebt diesen bitte konsequent an, auch wenn dafür kein Kästchen zum Ankreuzen vorgesehen ist.
Wir bleiben dran
Mit der Fixierung des Montagnachmittags für die nächsten fünf Jahre wollten wir für viele Familien, gerade in schwierigen Zeiten, eine Perspektive gegeben Familie und Beruf vereinbaren zu können. Wir sehen unsere Gemeinde in der Pflicht eine verlässliche Kinderbetreuung anzubieten, die nicht “Großeltern” heißt. Unsere Nachbargemeinden zeigen uns das vor! Wir werden uns daher weiterhin für eine zeitgemäße Kinderbetreuung in Arbing einsetzen.